Ausland

Chinas “Spionageballon” enthielt laut US-General möglicherweise Sprengstoff zur Selbstzerstörung

Chinas "Spionageballon" enthielt laut US-General möglicherweise Sprengstoff zur Selbstzerstörung

Quelle: AFP © Chase DoakDas am 1. Februar 2023 aufgenommene und am 2. Februar veröffentlichte Foto zeigt einen mutmaßlichen chinesischen “Spionageballon” am Himmel über Billings, US-Bundesstaat Montana. Wenige Tage später wurde jener über den Atlantik vor South Carolina von US-Kampfjets abgeschossen.

Der vermeintliche “chinesische Überwachungsballon”, der am vergangenen Samstag von den USA abgeschossen wurde, könnte Sprengstoff an Bord gehabt haben, um sich selbst und seine Fracht zu zerstören, sagte der Befehlshaber des Nördlichen Kommandos der Vereinigten Staaten, General Glen VanHerck, am Montag gegenüber des US-Nachrichtenplattform Politico. VanHerck bestätigte auch frühere Berichte, wonach ähnliche Ballons schon früher unentdeckt in den US-Luftraum eingedrungen seien.

Ballon-Abschuss – USA lassen Luft raus und China seinen Dampf ab: "Offensichtliche Überreaktion"

Ballon-Abschuss – USA lassen Luft raus und China seinen Dampf ab: "Offensichtliche Überreaktion"

Ballon-Abschuss – USA lassen Luft raus und China seinen Dampf ab: “Offensichtliche Überreaktion”

VanHerck sagte gegenüber Politico-Reporterin Lara Seligman, der Ballon sei rund 61 Meter hoch gewesen und habe eine Nutzlast von “mehr als ein paar Tausend Pfund” transportiert. Der US-General fügte hinzu, dass der Ballon möglicherweise Sprengstoff an Bord hatte, “um, wenn nötig, zu detonieren und den Ballon zu zerstören”.

Der vermeintliche “Überwachungsballon” war am Sonntag vor der Atlantikküste des US-Bundesstaates South Carolina durch das US-Militär abgeschossen worden. Das Flugobjekt war eine Woche zuvor in den US-Luftraum eingedrungen. Das Weiße Haus teilte mit, dass US-Präsident Joe Biden bereits am Dienstag über den Flug des Ballons informiert worden war, obwohl Biden die Existenz des Ballons erst am Donnerstag öffentlich bestätigt hatte, einen Tag nachdem jener von Menschen am Himmel über US-Bundesstaat Montana gesehen worden war.

Der US-Präsident behauptete, er habe ursprünglich angeordnet, den Ballon über dem Festland abzuschießen, doch das Pentagon habe sich aus Sicherheitsgründen geweigert. Wie der US-General nun am Montag erklärte, sei der Abschuss auch deshalb erst über dem Wasser erfolgt, weil man befürchtet habe, dass etwa Glas von Solarpanels oder potenziell gefährliches Material zum Beispiel aus Batterien hätte herunterstürzen können. Auch sei damit gerechnet worden, dass Sprengstoffe detonieren und der Ballon hätte zerstört werden können, so VanHerck. 

China wies Washingtons Vorwürfe der Überwachung zurück und bezeichnete das Flugobjekt als “ziviles Luftschiff, das zu Forschungszwecken, hauptsächlich für meteorologische Zwecke, eingesetzt wird”. Peking beharrte darauf, dass der Ballon von seinem geplanten Kurs abgekommen sei, und verurteilte den Abschuss des Flugobjekts durch die USA.

Weber ruft EU zu Schulterschluss mit USA gegen China auf

Weber ruft EU zu Schulterschluss mit USA gegen China auf

Weber ruft EU zu Schulterschluss mit USA gegen China auf

VanHerck sagte nun gegenüber Politico, dass schon früher mehrere Ballons über die USA geflogen seien und bestätigte damit Berichte in den US-Medien vom Sonntag. Anonymen Regierungsvertretern zufolge sei ein Ballon vor vier Monaten vor der Küste von Hawaii abgestürzt, während ein anderer während der Präsidentschaft von Donald Trump über Florida und Texas geflogen sei.

Trotz des enormen Militärbudgets der USA sagte der US-General, dass “wir diese Bedrohungen nicht erkannt haben”. 

Derzeit läuft vor der Küste South Carolinas die Bergung der Trümmerteile. Man versuche, “so viel wie möglich von dem chinesischen Höhenballon zu bergen, in erster Linie für die Sicherheit der Menschen in der Region, aber auch, um ihn auf auszuwerten und auf jede erdenkliche Weise zu nutzen”, ergänzte der Befehlshaber des Nördliches Kommandos der Vereinigten Staaten.

Chinas Außenamtssprecherin Mao Ning sagte am Dienstag vor der Presse in Peking, dass der Ballon “keine Gefahr für irgendeine Person oder die nationale Sicherheit der USA darstellte”. Die USA sollten mit solchen Vorfällen “auf eine ruhige und professionelle Art” umgehen, ohne Gewalt einzusetzen. Doch hätten sie sich anders entschieden, was eine offensichtliche “Überreaktion” gewesen sei. Nach Angaben aus Washington hatten US-Kampfjets das Flugobjekt über dem Atlantik mit einer Rakete zum Absturz gebracht.

Source

Leave a Reply

Back to top button