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Für britische Soldaten gilt bald: Keine Prostituierten mehr in Auslandseinsätzen

Für britische Soldaten gilt bald: Keine Prostituierten mehr in Auslandseinsätzen

Quelle: AFP © Thomas MukoyaBritische Soldaten der Trainingseinheit BATUK sind hier im Gespräch mit dem damaligen britischen Außenminister Boris Johnson in Ole Naishu, in der Nähe von Nanyuki im Norden Kenias, am 17. März 2017 zu sehen.

Das britische Verteidigungsministerium wird seinen Truppen nicht mehr gestatten, die Dienste von Prostituierten in Anspruch zu nehmen, wenn sie im Ausland stationiert sind. Die Maßnahme ist Teil einer Kampagne zur Bekämpfung des Missbrauchs in den eigenen Reihen, teilte das britische Militär am Dienstag mit.

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Die Restriktionen sind Teil eines Pakets neuer Maßnahmen, mit denen gegen sexuelle Ausbeutung und Missbrauch in den Reihen des Militärs vorgegangen werden soll. Jeder Angehörige der Streitkräfte, der gegen die neuen Verhaltensregeln verstoßen sollte, zu denen auch die Inanspruchnahme der Dienste von Prostituierten während eines Auslandseinsatzes gehört, wird aus dem Militär entlassen, so das Ministerium.

Das Papier befasst sich jedoch nicht mit der Frage der Inanspruchnahme solcher Dienstleistungen auf britischem Boden, wo Prostitution legal ist. In der Erklärung dazu heißt es:

“Diese Richtlinie unterstützt die Verpflichtung des Verteidigungsministeriums, gegen inakzeptables sexuelles Verhalten vorzugehen, und verbietet alle sexuellen Aktivitäten, die den Missbrauch von Macht beinhalten, einschließlich des Kaufs von Sex im Ausland. Die Richtlinie stellt sicher, dass auf jede Anschuldigung reagiert wird, unabhängig davon, wo die Anschuldigung erhoben wird, und schreibt eine mögliche Entlassung für alle Personen vor, die sich an den genannten Verhaltensweisen beteiligen.”

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Die neue Regelung verbietet dem Personal auch sexuelle Beziehungen zu Bediensteten, die einen niedrigeren Dienstgrad haben. Dies könnte etwa als “Macht-Ungleichgewicht ” betrachtet werden.

Um solche Vorfälle zu verhindern, will das Ministerium Präventivmaßnahmen ergreifen, einschließlich der Sensibilisierung und des Verständnisses für die Problematik und der Durchführung von Schulungen zu den verschiedenen Arten von sexuellen Übergriffen.

Der britische Parlamentarische Staatssekretär für Volksverteidigung und Veteranen, Leo Docherty, sagte hierzu: 

“Missbräuchliches, diskriminierendes oder ausbeuterisches Verhalten hat in unseren Streitkräften keinen Platz, und diese Maßnahmen senden eine klare Botschaft, dass solche Verhaltensweisen nicht geduldet werden.”

Ben Wallace, der britische Verteidigungsminister, konnte indessen nicht erklären, warum die Streitkräfte so lange gebraucht haben, um ein solches Regelwerk zu entwickeln. Bei einem Termin auf einer Luftfahrtausstellung in Farnborough sagte Wallace:

“Fragen Sie nicht mich, ich bin der Verteidigungsminister, der diese Aufgabe jetzt übernommen hat, und das Leben hat sich weiterentwickelt. Es ist eine andere Generation. Ich war 1991 in Deutschland in der Armee, und die Dinge haben sich geändert.”

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Die neuen Richtlinien wurden verabschiedet, nachdem das Verhalten der im Ausland stationierten britischen Soldaten aufgrund des erneuten Interesses am Fall der kenianischen Frau Agnes Wanjiru, die 2012 mutmaßlich von einem britischen Soldaten getötet worden war, auf den Prüfstand kam. Das Opfer hatte britischen Soldaten angeblich sexuelle Dienste erbracht.

Zwei Monate nach einer Party in der Stadt Nanyuki mit britischen Soldaten wurde ihre Leiche in einer Klärgrube hinter einem Hotel gefunden. Die Ermittlungen zu ihrer Ermordung wurden zunächst verschleppt und dann neu aufgenommen. Doch zehn Jahre nach dem Tod der 21-Jährigen und trotz mehrerer Zeugen, die den Hauptverdächtigen als Mörder identifiziert hätten, ist es zu keiner Verurteilung gekommen.

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