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Gas als Waffe? Russische Botschaft in Berlin weist Vorwürfe zurück

Gas als Waffe? Russische Botschaft in Berlin weist Vorwürfe zurück

Quelle: Gettyimages.ru © picture allianceDas Gebäude der russischen Botschaft in Berlin.

Die jüngsten Vorwürfe, die in der Bundesrepublik zu hören sind, dass Russland für die aktuelle Energiekrise verantwortlich sei und sein Gas als Waffe einsetze, seien unbegründet, teilte die Botschaft am Donnerstag mit. Demnach sei die Krise schon im Vorjahr durch den Übergang europäischer Länder auf den Kauf von Gas auf dem Spotmarkt verursacht worden. Die Lieferungen von Flüssigerdgas seien stark zurückgegangen und die Preise in die Höhe geschossen. “Russland erfüllte weiterhin alle vertraglichen Lieferverpflichtungen, was von der Bundesregierung mehrmals bestätigt wurde”, hieß es in einer Erklärung auf der Webseite der Botschaft.

Grund für den Rückgang der russischen Gaslieferungen nach Europa seien die Folgen der antirussischen Sanktionen. Als Beispiel nannte die Botschaft die Einstellungen der Gaslieferungen über die Erdgasleitung Jamal-Europa sowie durch die Ukraine und den Stopp der Pipeline Nord Stream 2. Die Pipeline Nord Stream 1 sei nur zu 20 Prozent ausgelastet, da nur eine Siemens-Turbine in der Verdichterstation Portowaja in Betrieb sei. Der Rest müsse entweder gewartet oder repariert werden. “Siemens Energy ist sich der Situation sehr wohl bewusst”, betonte die Botschaft.

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Die Lieferung der in Kanada reparierten und derzeit in Mülheim zwischengelagerten Turbine habe nicht den Vertragsbedingungen entsprochen. Moskau benötige eine offizielle Bestätigung, dass diese und andere Turbinen keinen Sanktionen der EU, Kanadas und des Vereinigten Königreichs unterliegen. Solange der Energiekonzern Gazprom diese Unterlagen nicht erhält, könne er diese Turbine nicht annehmen.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte Russland vergangene Woche indirekt vorgeworfen, Vorwände für die ausbleibenden Gaslieferungen zu nutzen. Die Turbine für Nord Stream 1 sei jederzeit einsetzbar und könne geliefert werden, sagte der SPD-Politiker. Gazprom besteht wiederum darauf, dass sein Vertragspartner Siemens Energy nicht die nötigen Dokumente und Informationen zur Reparatur der Maschine übermittelt hat. Siemens Energy weist die Vorwürfe zurück.

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