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Gazprom-Chef: Große Abschnitte der Nord Stream-Rohre mit Wasser gefüllt – Reparatur aufwändig

Gazprom-Chef: Große Abschnitte der Nord Stream-Rohre mit Wasser gefüllt – Reparatur aufwändig

Quelle: Gettyimages.ru © Bernd Wüstneck / picture allianceDas Schiff “Audacia” verlegt hier am 15. November 2018 in der Ostsee vor der Insel Rügen Rohre für die Nord Stream 2-Gaspipeline. Nach den Explosionen an zwei Strängen von Nord Stream 1 und einem von Nord Stream 2 sind die Leitungen wohl nun über weite Strecken mit Wasser gefüllt.

Die Reparaturarbeiten an den beschädigten Leitungen der russisch-deutschen Ostsee-Pipeline Nord Stream dürften nach Aussagen des Vorstandsvorsitzenden von Gazprom, Alexei Miller, wohl rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Ein großer Teil der Pipelines müsse möglicherweise ersetzt werden, so Miller. Zu mehreren Explosionen an den Gasleitungen, die russisches Gas über Deutschland in die EU liefern sollen, war es Ende September vor der dänischen Insel Bornholm gekommen.

Gazprom-Chef Alexei Miller macht düstere Vorhersagen für die EU

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An beiden Strängen von Nord Stream 1 und einer Röhre von Nord Stream 2 wurden Lecks entdeckt, die schließlich zu massiven Gasaustritten geführt hatten. Erhebliche Teile des Rohrsystems müssten nun laut Miller abgetrennt und ausgetauscht werden. Wie die russische Nachrichtenagentur Tass mit Verweis auf Aussagen des Gazprom-Chefs gegenüber dem russischen Fernsehsender Chanel One weiter berichtet, habe Miller betont, dass beträchtliche Abschnitte der Pipelines nun über weite Strecken mit Wasser gefüllt seien. So habe Miller laut Tass erklärt: 

“Man hat uns nicht erlaubt, den Ort des Vorfalls zu besichtigen, aber wenn man bedenkt, wie schnell der Druck aus den Pipelines entwichen ist, muss man davon ausgehen, dass es zu einem vollständigen Bruch der Leitung gekommen ist. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass sehr große Teile der Rohre, einschließlich der nach Russland führenden, jetzt mit Meerwasser gefüllt sind.”

Der Vorstandsvorsitzende des russischen Energieriesen sagte weiter, dass es sich hierbei um “eine noch nie dagewesene Notsituation und noch nie dagewesene Terroranschläge” handele. Miller ergänzte demnach:

“Fachleute sagen, dass wir zur Wiederherstellung des Betriebs nach einem so großen Anschlag praktisch einen großen Teil der Leitung kappen und im Grunde genommen eine neue Leitung verlegen müssen.”

Verschärft werde die Situation durch die Siemens-Turbinen für die Verdichterstation Portovaya, so der Gazprom-Chef weiter. Miller fügte hinzu: “Bis heute ist keine einzige Turbine in der Verdichterstation in Portovaya in Betrieb, und in dieser Hinsicht wird die Aufgabe, Nord Stream 2 wiederzubeleben, noch dadurch erschwert, dass de facto eine neue Kompressorstation mit Turbinen aus russischer Produktion gebaut werden muss.”

Putin gibt Hinweise auf die Verantwortlichen für die Sabotage von Nord Stream

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Gazprom habe laut Miller bisher keine Aufforderungen zur Wiederherstellung der beschädigten Leitungen von seinen europäischen Partnern erhalten.

Schwedische Seismologen hatten am 26. September zwei Explosionen entlang der Pipelines registriert. Die Ermittler des föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation (FSB) leiteten daraufhin ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf internationalen Terrorismus ein.

In den westlichen Medien wurde darüber spekuliert, dass Russland selbst seine eigenen Pipelines gesprengt haben könnte, um die EU in der Energiekrise noch stärker unter Druck zu setzen. Moskau hat derartige Behauptungen allerdings zurückgewiesen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte vor wenigen Tagen beim Forum “Russische Energiewoche” Andeutungen hinsichtlich möglicher Verantwortlicher für die Sabotageaktion gemacht. Putin wies darauf hin, dass diejenigen, die am meisten von der Beschädigung der Nord Stream-Gaspipelines in der Ostsee profitierten, diejenigen seien, die dafür verantwortlich seien. So sagte der russische Präsident: 

“Jeder versteht, wer dahintersteckt und wer der Nutznießer ist. Man kann den europäischen Ländern das verflüssigte Erdgas aus den USA jetzt in viel größerem Umfang aufzwingen.”

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