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Großbritannien droht Inflation von mehr als 18 Prozent

Großbritannien droht Inflation von mehr als 18 Prozent

Quelle: AFP © Carlos JassoSymbolbild: Eine Frau kauft Obst an einem Marktstand in London am 17. August 2022. Die britische Inflation ist im Juli aufgrund steigender Lebensmittelpreise auf ein neues 40-Jahres-Hoch geklettert, wie offizielle Daten am Mittwoch zeigten.

Laut der US-amerikanischen Großbank Citigroup Inc. werden die steigenden Großhandelspreise für Gas in Großbritannien die Inflationsrate in Großbritannien im kommenden Jahr über die 18 Prozent-Marke anheben. Damit hätte Großbritannien die höchste Inflationsrate unter den größeren westlichen Volkswirtschaften.

Der rasche Anstieg der Erdgaspreise führte dazu, dass die bisherigen Wirtschaftsprognosen nicht mehr aktuell sind. Anfang des Monats prognostizierte die Bank of England, dass die höheren Gaspreise die Inflation gegen Ende dieses Jahres auf über 13 Prozent treiben würden.

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Die Bank of America erklärte letzte Woche, sie erwarte, dass die Verbraucherpreisinflation im Vereinigten Königreich im Januar einen Höchststand von 14 Prozent erreichen werde, während Goldman Sachs und die britische Unternehmensberatung Ernst & Young mit 15 Prozent rechnen.

Angesichts der sich im August zuspitzenden Gaskrise in Europa prognostizierte die Citibank jedoch am Montag, dass die Inflation im kommenden Januar 18,6 Prozent erreichen werde. Die kontinentaleuropäischen Gaspreise sind mehr als 14-mal so hoch wie im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Der europäische Benchmark-Gaspreis stieg am Montag weiter um fast 10 Prozent auf 278 Euro pro Megawattstunde, das ist der höchste Schlusskurs seit Beginn der Aufzeichnungen und ein Anstieg von 45 Prozent gegenüber Anfang August. Die von der Bank prognostizierte Inflationsrate wäre höher als der Höchststand der Inflation nach dem zweiten OPEC-Ölschock von 1979, als der Verbraucherpreisindex 17,8 Prozent erreichte, wie aus Schätzungen des britischen Office for National Statistics hervorgeht.

“Nicht von russischen Lieferungen abhängig”

Die britische Regulierungsbehörde Office of Gas and Electricity Markets (Ofgem) wird am Freitag die Energiepreisobergrenze für Oktober bis Januar bekannt geben, von der die meisten Analysten erwarten, dass sie für einen Haushalt mit durchschnittlichem Energieverbrauch auf mehr als 3.500 Pfund (rund 4.150 Euro) steigen wird – das wäre ein Anstieg um 75 Prozent gegenüber dem derzeitigen Niveau.

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Der bevorstehende Anstieg wird die beiden Tory-Führungskandidaten – Rishi Sunak und Liz Truss – für die Nachfolge von Boris Johnson unter Druck setzen, ihre eigenen Vorschläge zur Unterstützung der Haushalte zu konkretisieren. Die Labour-Partei hat bereits gefordert, die Preise einzufrieren und die so entstehenden Kosten vom Staat übernehmen zu lassen.

Eine Sprecherin des noch amtierenden Premierministers Boris Johnson rief die Bürger dazu auf, trotz der Sorge um mögliche Stromausfälle in den kommenden Monaten nicht in Panik zu verfallen. Die Haushalte müssten ihren Verbrauch nicht einschränken. Sie ergänzte:

“Haushalte, Unternehmen und die Industrie können sich darauf verlassen, dass sie über den Winter mit Gas und Strom versorgt werden.”

Das liege daran, dass Großbritannien “eines der vielfältigsten und zuverlässigsten Energiesysteme der Welt habe”. Im “Gegensatz zu anderen Ländern in Europa” sei das Vereinigte Königreich “nicht von russischen Lieferungen abhängig” und habe Zugang zu seinen eigenen Gasreserven in der Nordsee.

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