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Mutmaßlicher Russland-Spion hatte offenbar auch Zugriff auf NSA-Daten

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Quelle: www.globallookpress.com © Christophe GateauDer Beschuldigte Carsten L. soll Informationen, die er im Zuge seiner Arbeit für den BND erlangt hat, an einen russischen Nachrichtendienst übermittelt haben.

Am Mittwoch wurde ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) wegen mutmaßlicher Spionage für Russland verhaftet. Der Vorwurf: Der Mann habe seine Tätigkeit als hochrangiger Mitarbeiter genutzt, um Moskau sensible Informationen zukommen zu lassen. Wie Focus Online nun unter Berufung auf Informationen aus Berliner Sicherheitskreisen erfahren haben will, soll der unter Spionageverdacht stehende Carsten L. als leitender Mitarbeiter sogar für die streng geheime technische Auslandsaufklärung des deutschen Auslandsgeheimdienstes gearbeitet haben. 

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Als Spezialist für Auswertung sei der Beamte dem Bericht zufolge demnach auch für die Analyse sämtlicher Vorgänge und Informationen zuständig gewesen, die der Deutsche Auslandsgeheimdienst im Rahmen seiner weltweiten Abhöraktionen erlangt. In dieser Funktion habe er auch Zugang zu Informationen westlicher Partnerdienste gehabt, darunter jener, die der Behörde vom amerikanischen Auslandsgeheimdienst NSA und des britischen Abhördienstes Government Communications Headquarters (GCHQ) zur Verfügung gestellt wurden.

Laut dem Focus-Bericht bestehe innerhalb der Führungsebene des Bundesnachrichtendienstes daher die Sorge, dass Carsten L. angesichts dieser Tatsache somit auch Material von befreundeten Geheimdiensten an den Kreml weitergegeben haben könnte. Zu genaueren Einzelheiten hat sich der BND aus ermittlungstaktischen Gründen bislang allerdings nicht geäußert. Die Behörde ging am Donnerstag stattdessen mit einer recht knappen Pressemitteilung an die Öffentlichkeit.

Demnach sei der Verdächtige Carsten L. am Mittwoch in Berlin festgenommen worden. Die Wohnung und der Arbeitsplatz des Deutschen sowie einer weiteren, nicht näher genannten Person seien durchsucht worden. Dem BND zufolge sind auch zwei Liegenschaften des Nachrichtendienstes durchsucht worden. Bekannt ist derweil auch, dass der vermeintliche Spion offenbar vom BND selbst enttarnt und dann auf Anweisung der Bundesanwaltschaft festgenommen wurde.

Von den Behörden wird Carsten L. Landesverrat vorgeworfen. Ein solcher kann in besonders schweren Fällen mit einer Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren oder auch einer lebenslangen Freiheitsstrafe geahndet werden. Der Straftatbestand des Landesverrats liegt etwa dann vor, wenn der Täter eine verantwortliche Stellung missbraucht hat, die ihn zur Wahrung von Staatsgeheimnissen besonders verpflichtet.

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