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Ölpreise ziehen weiter stark an – Libyen stellt Öl-Verschiffung ein

Ölpreise ziehen weiter stark an – Libyen stellt Öl-Verschiffung ein

Quelle: www.globallookpress.com © Thomas Imo/ photothek/ imago-images/ Global Look PressSymbolbild

In der Euro-Zone nähert sich die Inflationsrate der 9-Prozent-Marke. Anfängliche Abschläge haben die Ölpreise am Freitag bis zum Mittag mehr als ausgeglichen und wieder deutlich zugelegt. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 110,88 US-Dollar. Das waren 1,85 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,69 Dollar auf 107,45 Dollar.

Am Markt wurden die steigenden Preise mit der etwas weniger trüben Stimmung an den Aktienmärkten begründet. In den Tagen zuvor hatten die Ölnotierungen deutlich unter der grassierenden Furcht vor einer wirtschaftlichen Talfahrt gelitten. Unterstützung erhielten die Ölpreise auch durch Nachrichten aus Libyen: In dem nordafrikanischen Förderland ruhen derzeit in zwei wichtigen Häfen des Landes wegen politischer Unruhen die Öl-Verschiffungen. Auch die Förderung von Öl ist Berichten zufolge wegen Protesten um etwa die Hälfte der üblichen Tagesmenge gefallen.

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In dem ölreichen Land hat sich der Lebensstandard wegen Treibstoffknappheit nochmals verschlechtert. Zu den Forderungen gehören Berichten zufolge die Machtübergabe von der Regierung der Nationalen Einheit (GNU) unter Abdelhamid Dbeibe an die Regierung der Nationalen Stabilität (GNS) von Fathi Bashagha. Außerdem fordern einige Demonstranten die Entlassung des NOC-Vorsitzenden Mustafa Sanalla und eine gerechte Verteilung der Einnahmen der nationale Ölgesellschaft NOC. Am Dienstag begannen UN-geführte Gespräche zwischen Vertretern der seit langem rivalisierenden Lager. Seit dem von einigen Nato-Ländern befürworteten und herbeigeführten gewaltsamen Umsturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in dem Land eher Chaos als Stabilität, daran haben auch UN-geführte Vermittlungsversuche bisher wenig geändert.

Seit Jahresbeginn hat sich Rohöl aus der Nordsee um rund 50 Prozent verteuert. Zu den Gründen zählen außerdem der Krieg in der Ukraine sowie die damit verbundenen Sanktionen, zahlreiche Angebotsengpässe und eine deutliche Erholung der Nachfrage im Zuge einer entspannteren Corona-Lage. Beim G7-Gipfel in Elmau wurde zwecks erhoffter Entspannung an den Märkten eine internationale Preisobergrenze für russisches Öl diskutiert, um das von den vielen Abnehmern, die kein Embargo gegen Russland verhängt haben, beliebte russische Gut künstlich günstig zu halten und damit im Idealfall den Ölpreis insgesamt zu drücken. Bisher scheint diese Idee noch fern vom Ziel.

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