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Rezession: Experten erwarten Abschwung westlicher Volkswirtschaften noch vor Jahresende

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Quelle: Gettyimages.ru © Caroline Purser / The Image BankSymbolbild

George Saravelos, der globale Leiter der Währungsforschung der Deutschen Bank, teilte am Donnerstag mit, dass sich nach einem Bericht zum US-Verbraucherpreisindex von dieser Woche etwas Großes auf dem Markt verändert habe. Sowohl in den USA als auch im Euroraum sei die Rezession nicht mehr in weiter Ferne, sondern stehe nun direkt auf der Fußmatte vor der Tür. Laut einer Warnung der Deutschen Bank, die von Market Watch zitiert wird, kalkulieren die Märkte das Risiko einer US-Rezession vor Ende des Jahres ein.

Erstmals seit gut zwanzig Jahren fiel der Euro Mitte Juli unter die Marke von einem Dollar. Die Schwäche der Währung der 19 europäischen Länder der Eurozone begründen Beobachter vor allem mit zwei Entwicklungen. Zum einen geht derzeit die Furcht vor einem wirtschaftlichen Absturz um. “Die Rezessionsängste in Europa verschärfen sich”, kommentieren beispielsweise Analysten der Commerzbank. Die Experten der DekaBank pflichten bei: “Konjunkturangst greift um sich.”

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Angesichts der Entwicklung der US-Aktien und des US-Dollars, der somit die Parität zum Euro erreicht hat, sagte Saravelos in einer Mitteilung an seine Kunden, dass die Futures-Märkte bereits eine 100-prozentige Wahrscheinlichkeit einpreisen, dass die US-Wirtschaft noch vor Ende des Jahres in eine Rezession abrutscht.

Saravelos nutzte die Spitze der Fed Funds Futures-Kurve als Indikator für die Rezessionserwartungen, um darauf hinzuweisen, dass sich die Ansichten des Marktes über den Zeitpunkt des Beginns der nächsten US-Rezession seit Februar erheblich nach vorn verschoben haben. Damals rechneten die Anleger noch mit einer Rezession ab Dezember 2024. Jetzt erwarten die Futures-Händler den Beginn der Rezession bereits im Januar 2023. Dem Analysten zufolge hat das Rezessionsrisiko die Inflation als wichtigsten Indikator für die Märkte abgelöst.

Auch die Deutsche Bank gab eine Rezessionswarnung für Europas größte Volkswirtschaft, Deutschland, heraus, für das bis 2023 eine Schrumpfung um etwa ein Prozent prognostiziert wurde. Rückläufige Erdgaslieferungen, ein Abschwung in den Vereinigten Staaten und anderer Gegenwind werden die Finanzen in Deutschland in der zweiten Hälfte dieses Jahres schrumpfen lassen, so die Analysten der Bank gegenüber Bloomberg. Sie warnten zudem, dass die Rekordinflation ihren Höhepunkt noch nicht erreicht habe.

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Auch die größte US-Bank, JPMorgan Chase, stellt sich auf einen stärkeren Wirtschaftsabschwung ein und erhöhte ihre Risikovorsorge wegen des trüben Konjunkturausblicks deutlich – das zehrt am Gewinn. Im zweiten Quartal verdiente das Geldhaus laut eigener Mitteilung vom Donnerstag 8,6 Milliarden Dollar und damit 28 Prozent weniger als vor einem Jahr. Grund dafür waren vor allem höhere Rückstellungen für Kreditausfälle, die bei einem stärkeren Wirtschaftsabschwung drohen. JPMorgan-Chef Jamie Dimon warnte kürzlich bereits vor einem ökonomischen “Hurrikan”. Nun hob er erneut Konjunkturrisiken, etwa durch Ukraine-Krieg und Inflation, hervor.

Während die Kreditvergabe und Zinsüberschüsse deutlich zulegten und auch das Handelsgeschäft mit Aktien und Anleihen florierte, brach das Investmentbanking gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein. Börsengänge und Fusionen, an denen Banken über Gebühren verdienen, waren angesichts der nervösen Finanzmärkte im jüngsten Quartal rar.

Das bekam auch der US-Rivale Morgan Stanley zu spüren. Der Nettogewinn der Investitionsbank ging in den drei Monaten bis Ende Juni gegenüber dem Vorjahr um rund 30 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar zurück.

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