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“Schwangere Frauen und Kinder” – Menschenhandel hat wegen Ukraine-Konflikt drastisch zugenommen

"Schwangere Frauen und Kinder" – Menschenhandel hat wegen Ukraine-Konflikt drastisch zugenommen

Quelle: AFP © Sergei SupinskySymbolbild: Menschen spazieren am 16. Dezember 2014 in einem Park zwischen Figuren, die Teil der Installation “Invisible in Plain Sight” (Unsichtbar im Verborgenen) im Zentrum von Kiew sind, um auf das Thema Menschenhandel aufmerksam zu machen.

Der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zufolge hat der Menschenhandel seit der militärischen Eskalation in der Ukraine dramatisch zugenommen.

Seit dem Beginn des Konflikts nahm besonders die Onlinesuche nach sexuellen Dienstleistungen und pornographischen Darstellungen von ukrainischen Frauen und Mädchen – laut OSZE um 600 Prozent – zu.

Im Fokus der Täter stehen dabei vor allem besonders schutzlose Opfer wie schwangere Frauen und Kinder. In einem Interview mit der Welt sagte OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid, dass die Opfer häufig im Internet mit falschen Versprechungen geködert würden.

Sie würden in privaten Haushalten in Aufnahmeländern missbraucht oder aber direkt an der Grenze von verdeckt arbeitenden Menschenhändlern abgefangen werden. Häufig sei organisierte Kriminalität im Spiel. Schmid sagte gegenüber der Welt:

“Diese skrupellosen Kriminellen treffen dann auf Menschen, die hilfsbedürftig sind, Geld verdienen müssen, die Sprache im neuen Land nicht sprechen und häufig auch vom Krieg traumatisiert sind.”

Ukrainische und US-Offizielle befürchten, dass 100 Milliarden Dollar nicht ausreichen werden

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Die Gewinne der Täter haben sich laut OSZE in den vergangenen 15 Jahren verfünffacht und sollen mittlerweile bei etwa 140 Milliarden Euro im Jahr liegen.

Laut der Organisation werden weltweit 25 Millionen Menschen pro Jahr Opfer von Menschenhandel. Nur 10.000 Fälle würden überhaupt angezeigt werden. Die Dunkelziffer sei riesig.

Der Pressesprecher des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein sagte gegenüber der shz:

“Oftmals fühlen sich die Betroffenen nicht als Opfer, sie haben Angst, zur Polizei zu gehen oder machen dort in der Regel keine Aussagen. Hinzu kommen sprachliche Barrieren, Angst vor Repressalien, soziale Abschottung, unsicherer Aufenthaltsstatus oder ethnische Gründe.”

Um den Menschenhandel zu bekämpfen, beteiligt sich die OSZE jetzt an einer “Be-Safe”-Kampagne. Dabei werden Menschen, die die Ukraine verlassen wollen, vor den Methoden der Menschenhändler gewarnt. Zudem steht eine Hotline zur Verfügung.

Eine weitere Maßnahme ist die Zusammenarbeit der OSZE
mit den Nachbarländern der Ukraine, um sie für das Thema zu sensibilisieren.

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