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Ungarn kündigt zusätzliche Gaslieferungen aus Russland an

Ungarn kündigt zusätzliche Gaslieferungen aus Russland an

Quelle: Sputnik © Stringer(Symbolbild)

Gazprom hat damit begonnen, Gas über die vertraglich vereinbarten Mengen hinaus nach Ungarn zu liefern, erklärte der Staatssekretär im ungarischen Außenministerium, Tamás Mencer, auf seiner Facebook-Seite.

Ihm zufolge wurde die entsprechende Vereinbarung nach den Verhandlungen des ungarischen Außenministers Péter Szijjártó in Moskau getroffen. Die zusätzlichen Gasmengen für Ungarn werden über Turkish Stream geliefert und belaufen sich in der ersten Phase bis Ende August auf 2,6 Millionen Kubikmeter pro Tag. Mencer erklärte, dass Ungarn derzeit über den Zeitplan für die Gaslieferungen im September verhandelt. Europa stehe vor einer Energiekrise und “trotz des starken Anstiegs der Erdgaspreise stellt sich heute nicht die Frage, wie viel Gas kostet, sondern ob es für den Winter reicht”.

Ende Juli gab der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán bekannt, dass Budapest den Kauf weiterer 700 Millionen Kubikmeter Gas aus Russland plane. Er kritisierte den Plan der Europäischen Kommission, den Gasverbrauch in der Union um 15 Prozent zu senken, und erklärte, Ungarn habe genügend Reserven, um den Winter zu überstehen.

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Ungarn kritisiert regelmäßig die Sanktionen gegen russisches Öl und Gas. Trotz des EU-Ölembargos bezieht Budapest weiterhin Treibstoff über die Druschba-Pipeline. Die ungarischen Behörden haben sich zudem bereit erklärt, für russisches Gas in Rubel zu zahlen; die mögliche Ablehnung dieser Regelung wurde mit der “Zerstörung” der Wirtschaft des Landes verglichen.

Die Energiekrise in der EU dauert seit dem Frühjahr an. Grund dafür sind die neuen russischen Regeln für die Bezahlung von Gas in Rubel und die Verringerung des Treibstoffflusses durch Nord Stream aufgrund der Probleme mit dem Siemens-Gasturbinenmotor für die Pipeline.

Gazprom hat die Gaslieferungen an eine Reihe von Ländern unterbrochen, darunter Bulgarien, Polen, die Niederlande und Dänemark, die nicht für russisches Gas im Rahmen des neuen Systems zahlen wollten. Das Problem mit der Rückkehr einer Turbine für die Portowaja-Kompressorstation von der Reparatur in Kanada ist nach Angaben von Gazprom durch die westlichen Sanktionen entstanden. Berlin hat das Aggregat aus Ottawa erhalten und ist bereit, es an Russland zu übergeben. Das Unternehmen fordert jedoch von der EU und Großbritannien eine Klarstellung, um Sanktionen für die Reparatur und den Transport der Turbinen auszuschließen.

Aufgrund von Schwierigkeiten bei der Rückführung der Anlage ist der tägliche Gasfluss durch Nord Stream auf 33 Millionen Kubikmeter (20 Prozent der Auslegungskapazität) gesunken. Die europäischen Börsenpreise für Gas haben zum ersten Mal seit März die Marke von 2.300 US-Dollar (etwa 2.200 Euro) pro 1.000 Kubikmeter überschritten.

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