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US-Notenbank Fed kündigt größte Zinserhöhung seit den 1990er Jahren an

US-Notenbank Fed kündigt größte Zinserhöhung seit den 1990er Jahren an

Quelle: AFP © Drew Angerer / Getty Images North AmericaDer Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell spricht bei einer Pressekonferenz im Anschluss an eine Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) am Sitz der Federal Reserve am 15. Juni 2022 in Washington, D.C.

Es ist der größte Zinsschritt seit fast 30 Jahren: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat eine Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte angekündigt. Zuletzt war dies im Jahr 1994 der Fall. Der Vorsitzende der Zentralbank Jerome Powell unterstrich die Notwendigkeit, eine Rezession zu vermeiden und die galoppierende Preisinflation einzudämmen.

Der Offenmarktausschuss der Fed, ein für die Geldpolitik zuständiges Gremium der US-amerikanischen Zentralbank, gab die Entscheidung am Mittwoch bekannt und erklärte, er werde die kurzfristigen Zinssätze um 75 Basispunkte anheben, um die Inflation auf 2 Prozent zu drücken. Frühere Prognosen gingen davon aus, dass diese Zahl bis Ende des Jahres 3,4 Prozent erreichen könnte.

Der Fed-Vorsitzende Powell sagte im Anschluss an die Ausschusssitzung bei einer Pressekonferenz:

“Wir versuchen jetzt nicht, eine Rezession herbeizuführen, damit das klar ist.”

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Zugleich merkte der Fed-Chef aber an, dass ein Anstieg bestimmter Rohstoffpreise “uns die Entscheidung aus der Hand nehmen könnte”.

Obwohl die Inflationsrate in den USA bereits vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Februar mit 7,5 Prozent einen 40-Jahres-Höchststand erreicht hatte, machte der Fed-Ausschuss die “Invasion in der Ukraine” für “zusätzlichen Aufwärtsdruck auf die Inflation” verantwortlich und behauptete, dass die Verhängung von Lockdowns im Zuge der COVID-19-Bekämpfung in China “wahrscheinlich die Unterbrechungen der Lieferketten” auf der ganzen Welt verschlimmern dürfte.

Die Zentralbank hatte zuvor angedeutet, dass sie eine Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte vornehmen würde – die höchste seit dem Jahr 2000. Sie änderte jedoch Anfang dieser Woche ihren Kurs und kündigte Pläne für eine noch größere Erhöhung an. Zuvor hatten Daten gezeigt, dass die Verbraucherpreise im Mai in den USA gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent gestiegen waren. Dies setzte die US-Notenbank stark unter Druck. Für Ende Juli stellte Powell eine erneute Anhebung zwischen 0,5 und 0,75 Prozentpunkten in Aussicht.

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Wenn die Zinssätze steigen, leihen sich Bürger sowie die Wirtschaft weniger Geld oder müssen für Kredite mehr ausgeben. Folglich nimmt das Wachstum ab.

Die US-Notenbank rechnet zudem im laufenden Jahr mit einer höheren Inflationsrate als noch vor drei Monaten angenommen. Die Teuerungsrate soll trotz der geplanten Erhöhungen des Leitzinses 2022 durchschnittlich bei 5,2 Prozent liegen. Dies stellt eine Steigerung von 0,9 Prozentpunkten gegenüber der vorigen Prognose vom März dar, wie Daten der Zentralbank vom Mittwoch zeigten.

Die Fed musste ihre Prognosen zur Inflationsentwicklung seit Beginn der COVID-19-Pandemie bereits mehrfach nach oben korrigieren.

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