In einem offenen Brief fordern über 1.000 schwedische Musikerinnen und Musiker von der European Broadcasting Union (EBU) den Ausschluss Israels vom diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) wegen der israelischen Gewalt in Gaza. Die EBU ist die Veranstalterin des ESC.
Schweden ist in diesem Jahr Gastgeberland des Wettbewerbs, der Anfang Mai in Malmö ausgetragen wird. Auch Israel ist nominiert. Die schwedischen Künstler kritisieren die Entscheidung der EBU, Israel am Contest teilnehmen zu lassen. Israel führe eine brutalen Krieg in Gaza, heißt es in dem Brief zur Begründung.
Die EBU hatte zuvor auf den unpolitischen Charakter des ESC hingewiesen. Die unterzeichnenden Künstler werfen der EBU Doppelmoral vor und verweisen dabei auf den Ausschluss Russlands im Jahr 2022. Nach dem Beginn der militärischen Spezialoperation in der Ukraine hat die EBU Russland die Teilnahme verweigert. Im Jahr zuvor war Weißrussland vom Wettbewerb wegen angeblichen Verstoßes gegen die Pressefreiheit ausgeschlossen worden.
Auch andere Länder sehen die Teilnahme Israels kritisch. Island beispielsweise will erst in Absprache mit dem Sieger des nationalen Vorentscheids überlegen, ob man zum Wettbewerb nach Malmö reist, wenn Israel zugegen ist.
Im vergangenen Jahr hat die schwedische Sängerin Loreen mit dem Song “Tattoo” den ESC gewonnen. Es war bereits ihr zweiter Sieg. Bereits 2012 konnte sie den Wettbewerb mit dem Titel “Euphoria” für sich entscheiden.
Russland strebt inzwischen keine Teilnahme am ESC mehr an, der ESC wird daher auch nicht mehr übertragen. Das russische Fernsehen versucht einen eigenen internationalen Wettbewerb zu etablieren. Das Zielpublikum liegt vor allem in den BRICS-Staaten und der GUS.