In Frankreich kam es auch in der sechsten Nacht in Folge zu gewalttätigen Ausschreitungen. Das französische Innenministerium gab bekannt, dass es landesweit 78 Festnahmen gegeben hat.
Ein 24-jähriger Feuerwehrmann starb in Saint-Denis, nördlich von Paris, als er in der Nacht von Sonntag auf Montag, einen Fahrzeugbrand bekämpfte, wie Innenminister Gérald Darmanin am Montag mitteilte. Darmanin schrieb auf Twitter:
“Ein junger Obergefreiter der Pariser Feuerwehr ist trotz der sehr schnellen Versorgung durch seine Teamkollegen gestorben.”
Laut dem Innenministerium hat sich der Vorfall in “einer Tiefgarage” ereignet. “Eine Untersuchung ist im Gange”, fügte das Ministerium hinzu.
Bisher wurde offiziell keine Verbindung zwischen dem Brand, bei dem der Feuerwehrmann im Einsatz war, und den städtischen Gewalttätigkeiten, die in vielen Städten Frankreichs wüten, hergestellt.
Großmutter von erschossenem Jugendlichen ruft zu Ruhe auf
Am Sonntagnachmittag hatte die Großmutter von Nahel, dem Jugendlichen, der in Nanterre westlich von Paris bei einer Verkehrskontrolle getötet wurde, eine Botschaft an die Randalierer. Sie sagte gegenüber dem Nachrichtensender BFMTV:
“Sie sollen die Schaufenster nicht zerschlagen, sie sollen die Schulen nicht zerschlagen, nicht die Busse.”
Sie sei “müde und am Boden zerstört”, fügte sie hinzu. Gleichzeitig forderte sie, dass der Polizist, der den tödlichen Schuss abgegeben hatte, “wie jeder andere” für seine Tat bezahlen müsse, und versicherte, dass sie “Vertrauen in die Justiz” habe. Eine Demonstration von Müttern, die zur Ruhe aufrufen, wurde auch im Nordosten von Paris gemeldet.
🔴 Ce soir à Aulnay, les mamans font le tour du quartier pour tenter de stopper les violences et les pillages. #emeutespic.twitter.com/rmThp4i14n
— Clément Lanot (@ClementLanot) July 2, 2023
Das Innenministerium hatte auch für den Sonntag-Abend landesweit ein massives Polizeiaufgebot aufgefahren. Insgesamt wurden 45.000 Gendarmen und Polizisten mobilisiert.
📍 Présence du RAID à Créteil-Palais (94).Toute l'actualité française et les images des émeutes en temps réel sur notre Telegram ⤵️ https://t.co/LPO1yx8YmF#emeutes#Emeute#émeutes#Nanterre#etatdurgence#GuerreCivile#Paris#ChampsElyseespic.twitter.com/EezimOGQeE
— LNMedia (@InvestingGTA) July 2, 2023
Heftige Ausschreitungen in der Nacht vom 1. Juli
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden laut dem französischen Innenministerium im ganzen Land 719 Festnahmen vorgenommen. Insbesondere wegen des Tragens von Gegenständen, die als Waffen oder Geschosse dienen könnten. Zuvor, in der Nacht von Freitag auf Samstag, war die Zahl der Festnahmen auf 1.300 gestiegen, eine Rekordzahl seit Beginn der Ausschreitungen.