Im Zuge der anstehenden Landratswahlen in Sachsen hat der MDR eine Befragung von 9.000 Personen zu den größten Problemen der Kommunen im Freistaat durchgeführt.
Medizinische Grundversorgung katastrophal
Dabei antworteten 74 Prozent der 9.000 Teilnehmer auf die Frage, welche Aufgaben in der eigenen Region am drängendsten sind, dass die Sicherung der medizinischen Grundversorgung an erster Stelle stehe. So zum Beispiel kommentierte eine Teilnehmerin aus dem Landkreis Zwickau:
“Am 1. April ist wieder ein Hausarzt verstorben. Man findet weit und breit keinen neuen Hausarzt, der neue Patienten aufnehmen kann.”
“Es mangelt in Döbeln an Ärzten, die einen richtig behandeln und Verständnis und Mitgefühl zeigen, und Freundlichkeit. Man wird nicht ernst genommen und nur mit Tabletten zugedröhnt.”
Die Coronapolitik ihrer jeweiligen Landräte bewerteten die Teilnehmenden noch einmal deutlich schlechter als die allgemeine Arbeit: Knapp die Hälfte (48 Prozent) ist damit unzufrieden, 38 Prozent zeigen sich zufrieden. Nicht zuletzt herrschte bereits vor der Corona-Situation in der Pflege ein Notstand. Durch die Belastung der Corona-Maßnahmen, und vor allem die Einführung der Impfpflicht im Pflegebereich, ist die Situation durch die Kündigung tausender Pflegekräfte noch angespannter geworden.