Am Mittwoch hat der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko der Nachrichtenagentur Associated Press ein Interview gegeben. In dem etwa anderthalbstündigen Gespräch erörterte er unter anderem Weißrusslands Position im laufenden Ukraine-Konflikt und umriss die Perspektiven einer diplomatischen Lösung.
Der Präsident vertrat den Standpunkt, dass sein Land alles tun würde und tue, um den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu vermeiden. Der Beginn der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sei Weißrusslands Verdienst. Nach seiner Einschätzung habe sich Russlands militärische Operation in der Ukraine “in die Länge gezogen”. Gleichzeitig kritisierte Lukaschenko die Ukraine implizit für ihr Desinteresse an Verhandlungen:
“Ich kenne Russlands Position. Ich weiß, was Russland der Ukraine vorschlägt. Aber warum die Ukraine, auf deren Gebiet faktisch Krieg herrscht, Kampfhandlungen stattfinden, Menschen sterben, nicht an diesen Verhandlungen interessiert ist, ist eine weitere Frage.”
Die Antwort auf diese Frage sei in Washington zu suchen, so Lukaschenko weiter. Er äußerte die Vermutung, dass die Ukraine keine selbstbestimmte Politik führen könne, sondern vom Westen gelenkt werde:
“Möglicherweise will die ukrainische Führung, kann aber nicht. Und zwar aus einem Grund: Heute regiert nicht Selenskij die Ukraine. Möge er mir verzeihen, das ist meine Meinung. Die Ukraine wird vom Westen regiert.”