Sein Land sei kein “russisches U-Boot” und “keine Marionette”, sondern ein “souveräner unabhängiger Staat, der auf seinem EU-Pfad ist”, erklärte der serbische Präsident Aleksandar Vučić in einem Interview mit dem Handelsblatt. Der 52-Jährige war zu Besuch in Deutschland und kam unter anderem mit Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen. Schon seit Wochen muss sich Serbien Kritik anhören, keine Sanktionen gegen Moskau im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine verhängt zu haben.
Wie schon mehrmals in den vergangenen Tagen, wiederholte Vučić auch in diesem Interview, dass Belgrad “nicht an die Politik von Sanktionen” glaube. Schließlich sei man selbst “jahrzehntelang Opfer von Sanktionen” gewesen. Den Angriff auf die Ukraine betrachte Serbien aber als einen “Bruch des Völkerrechts”. Vučić fügte hinzu:
“Vergessen Sie nicht: Wir wurden 1999 von der NATO völkerrechtswidrig und ohne UN-Mandat angegriffen und haben sehr gelitten. Serbien hat sich auch deshalb den beiden UN-Resolutionen angeschlossen und den Krieg in der Ukraine verurteilt.”