Iran gab am Freitag die Abschaltung von 27 Kameras der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) zur Überwachung seiner Nuklearanlagen bekannt. Teheran kündigte zudem den Betrieb neuer Zentrifugen zur Urananreicherung an. Die Schritte erfolgten wenige Tage, nachdem der Gouverneursrat der IAEO Iran in einer Resolution mangelnde Kooperation vorgeworfen hatte. Das Außenministerium in Teheran bezeichnete die Resolution am Donnerstag als “hastig” und “unausgeglichen”. Von den 35 Staaten in dem Gremium stimmten Russland und China dagegen, während sich Indien, Pakistan und Libyen enthielten. Der russische Chefunterhändler in Wien Michail Uljanow erklärte, dass “Länder, die mehr als die Hälfte der Menschheit repräsentieren, die Resolution nicht unterstützen”.
The #IAEA BoG adopted resolution on #Iran sponsored by Germany, France, the U.K. and the US. 30 Governors voted in favour, 2 (Russia and China) against and 3 (India, Libya, Pakistan) abstained. Thus countries which represent more than 1/2 of mankind didn’t support the resolution.
— Mikhail Ulyanov (@Amb_Ulyanov) June 8, 2022
Der Chef der IAEO Rafael Grossi wertete den von Iran angekündigten Abbau von 27 Überwachungskameras seiner Behörde als “fatalen Schlag” gegen die Bemühungen, das Abkommen von 2015 wiederzubeleben. Am Mittwoch hatte Iran bereits erklärt, zwei Überwachungskameras abgeschaltet zu haben, deren Betrieb über die Verpflichtungen Irans im Rahmen des Sicherheitsabkommens der IAEO hinausging.
The footage of the moment when #Iran’s atomic organization switched off @IAEAOrg cameras at a nuclear facility ahead of passing a resolution on Iran at the IAEA BoG. The cameras were disconnected by cutting off electricity & AEOI spokesman is being heard explaining the process. https://t.co/lxtLPYnORJpic.twitter.com/zaXEhHOGST
— Abas Aslani (@AbasAslani) June 9, 2022
Der Leiter der Iranischen Atomenergieorganisation (AEOI) Mohammad Eslami erklärte, dass die Reaktion Irans auf jüngste IAEO-Resolution schnell und entschlossen gewesen sei. Er teilte mit, dass Teheran “praktische Gegenmaßnahmen ergriff, darunter die Installation fortschrittlicher Zentrifugen und die Abbau von Kameras, die außerhalb Sicherheitsabkommens der IAEO betrieben werden”.