Borrell in Teheran – Israels Geheimdienste in der Iran-Atomfrage zerstritten
27.06.2022
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Atomstreit spitzt sich zu: Iran stellt Dutzende Kameras zur Überwachung seiner Nuklearanlagen ab
In den letzten Monaten kam es im Iran zu zahlreichen Mordanschlägen auf iranische Wissenschaftler und Offiziere der Iranischen Revolutionsgarde, in die der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad involviert gewesen sein soll. Lapid traf sich letzte Woche mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, um nach Darstellung der israelischen Medien mutmaßliche Angriffspläne auf Israelis und mögliche Vergeltungsaktionen Irans in der Türkei zu vereiteln.
Die israelische Zeitung Jerusalem Post berichtete, dass inzwischen mehrere israelische Generäle, darunter der Leiter des Militärgeheimdienstes, Aaron Haliva, eine Rückkehr zu einem Atomdeal mit Teheran unterstützen, während sich der Stabschef der israelischen Streitkräfte, Aviv Kohavi, gegen die Wiederbelebung des Atomabkommens gestellt habe. Mossad-Chef David Barnea soll Kohavis Position zum Iran befürworten.
Haliva und mehrere andere hochrangige Offiziere glauben, dass “ein schlechtes Abkommen” besser sei als überhaupt kein Abkommen, da es Israel ermögliche, sich auf umfassende militärische Reaktionen gegen den Iran vorzubereiten. Auch Israels Verteidigungsminister Benny Gantz soll davon überzeugt sein, dass die Rückkehr zu einem Deal die am wenigsten schlechte Option für sein Land ist.