Analyse
Analyse: Die Ukraine könnte der Ausgangspunkt für eine größere Krise werden
Der serbische Präsident Aleksandar Vučić, dessen Land enge Beziehungen zu China und Russland unterhält, sagte vor wenigen Tagen: “Ich weiß, was uns erwartet. Sobald Wladimir Putin seine Arbeit in Sewersk, Bachmut und Soledar getan hat, nachdem er die zweite Linie Slawjansk-Kramatorsk-Awdejewka erreicht hat, wird er einen Vorschlag unterbreiten. Und wenn sie [der Westen] ihn nicht annehmen – und das werden sie nicht –, dann wird die Hölle los sein.” Dies sagte er voraus, ohne Einzelheiten zu der geplanten Initiative zu nennen.
Hören wir jetzt ganz genau dem Noch-SPD-Mitglied von Dohnanyi zu, von 1981 bis 1988 Regierender Bürgermeister von Hamburg. Er sagte vor Kurzem:
“Wenn selbst von amerikanischer oder von russischer Seite oder von neutraler Seite gesagt wird, es könnte ein Weltkrieg daraus entstehen, dann ist es das, was mich am meisten interessiert. Wir sind hier für Deutschland verantwortlich. Wir sind für die Unversehrtheit unseres Landes verantwortlich. Wir sind nicht verantwortlich für andere Länder, sondern für uns. Und wir müssen versuchen, unser Land zu schützen.”
Wie recht er doch hat. Stattdessen gefährden wir – wie vor einer Woche hier im Podcast mit Charts der US-Nachrichtenagentur Bloomberg und Fakten belegt – Frieden und Wohlstand in Deutschland und in Europa.
Die ARD -Moderatorin Sandra Maischberger zitiert aus dem im Januar 2022 erschienenen Buch von Dohnanyis, das wir verlinken:
“Die bisherige Politik der Konfrontation vonseiten des Westens hat diese Sicherheit, die sich Wladimir Putin wünschte, nicht erbracht. Könnten wir nicht statt der ständigen Dämonisierung Putins einfach mit einer normalen menschlichen Erfahrung beginnen? Nur im Dialog kann man erkennen, was der andere will und wo gemeinsame Fortschritte möglich sind.”
Und dann fragt Maischberger von Dohnanyi: “Glauben Sie, Sie können wirklich noch diese Sätze aufrechterhalten?”
Seine Antwort:
“Aber sicher. Frau Maischberger, im Buch habe ich ja geschrieben, warum es einen Krieg geben wird. Und zwar deswegen, weil der Westen nicht bereit war, über die einzige wichtige Frage für Russland und für Putin, nämlich die Frage der Zugehörigkeit der Ukraine zur NATO, über diese Frage auch nur zu verhandeln. Präsident Biden hat abgelehnt, darüber zu verhandeln. Putin hat darum gebeten, und am Ende kam heraus, das Biden gesagt hat, wir werden anstatt einer Verhandlung über diese Frage Sanktionen einführen, harte Sanktionen. Und hinterher hat er gesagt, ich wusste, dass diese Sanktionen den Krieg nicht verhindern werden. Ausdrücklich hat er das gesagt.”
Wir sollten sie uns auf der Zunge zergehen lassen, diese Stimme der Vernunft. Wir Deutschen sind aufgefordert, der Wahrheit Vorschub zu leisten. Wir Deutschen haben die Chance, Brücken zu bauen und diesmal den Weltfrieden zu schützen. Aber dazu muss diese Berliner Regierung den Kurs schnell und um 180 Grad ändern.
Am 12. Juli sprach Markus Lanz im ZDF mit dem Philosophen und Schriftsteller Richard David Precht. Hören wir mal rein:
Precht: “Putin hat, bevor er einmarschiert ist, einen Katalog hingelegt und gesagt: Ich hab’ zehn Punkte. Da gibt es viele Punkte von, über die werden wir nicht diskutieren, aber es gibt vielleicht zwei oder drei Punkte, über die wir diskutieren könnten. Und das ist etwas, diese Bereitschaft, die müssen wir signalisieren.”
Dann grätscht Lanz rein und sagt:
“Ich hab’ damit ein Riesenproblem, wie du weißt. Die Ukraine hat genau das angeboten. Selenskij hat sogar in einer ersten Phase eine Neutralität angeboten, nix von einem NATO-Beitritt. Die waren bereit, die Krim abzutreten. Auch über den Donbass kann man sprechen.”
Precht fällt Lanz ins Wort:
“Ich kenne lauter Äußerungen von Selenskij, dass er die Krim nicht abtreten wollte.”
Da fällt mir ein Artikel der Jerusalem Post vom 12. März 2022 ein, den wir verlinken. Ich zitiere: Ministerpräsident Naftali Bennett hat dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij in einem Telefongespräch am Dienstag mitgeteilt, dass er der Ukraine empfiehlt, das Angebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Beendigung des Krieges […] anzunehmen, so ein Beamter der ukrainischen Regierung. Dem Beamten zufolge hat Selenskij den Rat Bennetts nicht angenommen. Die Quelle behauptete, das Telefonat sei von Bennett initiiert worden.
“Wenn ich Sie wäre, würde ich an das Leben meines Volkes denken und das Angebot annehmen”, soll Bennett gesagt haben. Die Version wurde später von ukrainischer wie von israelischer Seite dementiert. Weil der Artikel zu viel Wahrheit enthält?
Medial und politisch wird bei uns im Westen ein Zerrbild einer russischer Aggression verbreitet. Wer sich in der Tiefe mit dem Thema auseinandersetzt, stößt auf das ukrainische Dekret 117/2021. Im Skript zu diesem Podcast verlinke ich das Dekret aus dem Web-Archiv. Unter Ziffer 2 heißt es dort unmissverständlich:
“Genehmigung der Strategie der Entbesetzung und Wiedereingliederung des vorübergehend besetzten Gebiets der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol”
Die einzig richtige Antwort des russischen Präsidenten war Ende März/Anfang April 2021 der Truppenaufmarsch. Den Menschen in Deutschland werden diese Hintergründe gezielt verheimlicht.
Meinung
Der tägliche Sankt Selenskij – Wie deutsche Medien seinen Scheinheiligen-Schein polieren
Aber auch den Bundestagsabgeordneten. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Sauter mit Sitz im Verteidigungsausschuss wurde mit diesem Dekret konfrontiert. Zeugen sagen mir, er habe nichts davon gewusst, und im Ausschuss habe man darüber nie geredet. Ist das so? Ich kenne ehemalige FDP-Wähler, die nicht mehr FDP wählen wollen wegen der Russlandpolitik der Partei. Viele Abgeordnete lassen diese Fakten nicht an sich heran. Man würde ja auch verrückt, wenn man diese Wahrheiten kennt und dennoch täglich in den Medien das Gegenteil verkünden muss. Man nennt es kognitive Dissonanz. Der Mensch versucht, seinen mühsam gefundenen Seelenfrieden mit einer selektiven, also ausgewählten Informationswahrnehmung zu verteidigen.
Jeder möge sich anhören, und den Link zum Original findet jeder unter diesem Podcast, was der US-Senator Lindsey Graham in einem am 2. Januar 2017 veröffentlichten Video an der Seite des damaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko sagte, ich übersetze:
“Euer Kampf ist unser Kampf. 2017 wird das Jahr der Offensive sein. Wir alle werden nach Washington zurückkehren und das Vorgehen gegen Russland vorantreiben. Genug der russischen Aggression. Es ist an der Zeit, dass sie einen höheren Preis zahlen müssen. Unser Kampf richtet sich nicht gegen das russische Volk, sondern gegen Putin. Unser Versprechen an euch ist, eure Sache nach Washington zu tragen, das amerikanische Volk über eure Tapferkeit zu informieren und der Welt das Vorgehen gegen Putin darzulegen.”
Dieser US-Senator forderte auch: “Jemand in Russland” müsse jetzt aktiv werden “und diesen Kerl ausschalten”. Wer gemeint ist, dürfte klar sein.
Wer waren die Kriegstreiber in den letzten Jahren? Wer hat Russland wie einen pestkranken Aussätzigen in eine Ecke gestellt? Wer stürzt Europa in eine schwere Krise?
Das Noch-SPD-Mitglied von Dohnanyi schilderte, wie wir hörten, die Wahrheit. Es gibt viele Deutsche, die wie er, die wie ich Brücken zu Russland bauen wollen, statt sie einzureißen. Es gibt das andere Deutschland. Wir müssen der Wahrheit eine Stimme geben und die wirklichen Aggressoren anklagen! Jeder kann und soll die Inhalte meiner Podcasts für RT überprüfen. Der russische Präsident hat für die russisch-orthodoxe Kirche seit 2000 viel getan. Bewusst will ich, der das Vaterunser betet, zum Schluss aus der Bibel zitieren:
“Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!”
Thorsten Schulte ist eine Stimme der Vernunft zu Wirtschaft und Politik in Europa. Er ist der Autor von Büchern wie “Kontrollverlust – Wer uns bedroht und wie wir uns schützen” (Spiegel-Bestseller Platz 1, mit Vorwort von Willy Wimmer) und “Fremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung”, redet Tacheles, deckt auf, klagt an und entwirft einen besseren Weg für Deutschland.
Source