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Mord an Dugina: FSB veröffentlicht Videos der Tatverdächtigen

Mord an Dugina: FSB veröffentlicht Videos der Tatverdächtigen

Ein Ausschnitt aus einem Überwachungsvideo des FSB

Nach Bekanntwerden des Namens der mutmaßlichen Täterin im Fall Darja Dugina tauchen in den Medien in rasantem Tempo immer mehr Details auf, die den Verdacht der russischen Behörden erhärten. Die wichtigsten Informationen liefert dabei der russische Inlandsgeheimdienst FSB selbst, der nun ein Video mit Aufnahmen von Natalia Wowk (geborene Schaban) in verschiedenen Situationen veröffentlichte.

Im ersten Video ist die Einreise der Ukrainerin in die Russische Föderation am 23. Juli um 9:24 Uhr dokumentiert. Es zeigt Wowk bei der Grenzkontrolle ihres Mini Cooper. Die Grenzkontrolle bei der Ausreise an der Grenze zu Estland fand laut einem weiteren Video am 21. August um 12:02 Uhr statt.

FSB: Mord an Darja Dugina aufgeklärt – ukrainische Geheimdienste verantwortlich

FSB: Mord an Darja Dugina aufgeklärt – ukrainische Geheimdienste verantwortlich

FSB: Mord an Darja Dugina aufgeklärt – ukrainische Geheimdienste verantwortlich

Offenbar war Wowk die ganze Nacht unterwegs, denn ihr Auto mit dem ukrainischen Kennzeichen AH7771I wurde am Vortag um 23:26 Uhr auf der Autobahn M9 “Baltija” in 121 Kilometer Entfernung von Moskau gesichtet. Seit dem Bombenanschlag auf Dugina sind in jenem Moment gerade erst zwei Stunden vergangen. Demzufolge hat die mutmaßliche Täterin Moskau sofort nach der Tat verlassen. 

Während ihres Aufenthalts in Moskau wechselte sie mehrfach die Kennzeichen ihres Autos, was weitere Screenshot der Polizeivideos zeigen. An der Moskauer Ringautobahn MKAD war sie am 2. August mit dem DVR-Kennzeichen Е982ХН DPR unterwegs. Am 8. August fuhr sie schon mit dem kasachischen Kennzeichen 172AJD02. Bei der Aufnahme, die am Leninski-Prospekt in Moskau um 12 Uhr entstand, war sie zusammen mit einer weiteren Person unterwegs, vermutlich mit ihrer zwölfjährigen Tochter, die auch auf dem Video bei der Ausreise zu sehen ist.

Auch Videos einer Überwachungskamera an Duginas Haus wurden gezeigt. Da Wowk laut der vorherigen Meldung des FSB in diesem Haus eine Wohnung angemietet hat, um ihr Opfer zu beschatten, ging sie offenbar mehrfach täglich ein und aus. Das Video zeigt sie zweimal: am 19. August um 11:20 Uhr und am 20. August um 01:24 Uhr. In diesem Moment ist ihr Gesicht am besten zu erkennen: Wowk ist schlank, hat hell melierte lange Haare und aufgespritzte Lippen.

Laut der von freiwilligen russischen Hackern betriebenen Seite Nemezida ist Wowk langjähriges Mitglied der neonazistischen Formation Asow. Ihr Dienstausweis der ukrainischen Nationalgarde, der Asow zugeordnet ist, wurde am 13. April veröffentlicht. Die Tatsache, dass Wowk unter ihrem echten Namen frei nach Russland reisen durfte, während ihre Personaldaten seit Monaten bekannt sind, dürfte in Russland sicherlich Diskussion über mangelhafte Sicherheitskontrollen an der Grenze zur Ukraine auslösen. Laut dem letzten Screenshot des FSB-Videos aus einer Fahndungsdatei hat Wowk die russische Grenze vor 23. Juli mindestens zweimal überquert (“drei Grenzüberquerungen in der angegebenen Periode”).

Die Echtheit der bisher bekannten Informationen über Wowk bestätigt auch der ukrainische Investigativjournalist Anatolij Scharij. Die in ihrem Ausweis angegebene Militäreinheit 3057 soll ihm zufolge in der Tat Asow zugeordnet sein. In seinen Recherchen ist er bereits Wowks mutmaßlichem Komplizen auf der Spur: Wowks Tochter soll laut Scharij Sofija Michailowna Schaban heißen. Er fand heraus, dass der graue Mini Cooper mit dem Kennzeichen AH7771I am 18. August auf ukrainischen Internetseiten zum Verkauf angeboten wurde, die inzwischen gelöschte Anzeige wurde dabei von einer Person namens Daniil Schaban erstellt.

Weitere Recherchen von Scharij zeigten, dass Daniil Schaban ein Asow-Kämpfer aus Mariupol ist. Auch Wowk hat ihre Meldeadresse in Mariupol, das bis zur Einnahme der Stadt durch Unionskräfte Russlands und der DVR die Hochburg dieser neonazistischen Militärformation war.

Journalisten von RIA Nowosti haben die von Nemezida angegebene Adresse in Mariupol aufgesucht und konnten mit Wowks Cousine sprechen. Sie wohnt im selben Haus. Die Verwandte hat bestätigt, dass Wowk in der ukrainischen Armee gedient hatte. Vor einem Monat sei sie nach Europa abgereist. “Sie erzählt uns nichts”, betonte sie.

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