Britische Medien haben einen Auszug aus einem demnächst erscheinenden Buch des investigativen Journalisten Richard Kerbaj veröffentlicht, in dem enthüllt wird, wie die USA den chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei daran gehindert haben, 5G in Großbritannien zu entwickeln. Seinem Buch zufolge wollten britische Beamte bis zur Jahresmitte 2019 mit Huawei eine Ausschreibung vorantreiben, wurden dann jedoch stundenlang durch Teilnehmer einer Delegation von US-Beamten in dieser Angelegenheit buchstäblich niedergeschrien.
Ein britischer Geheimdienstmitarbeiter, der an diesem Treffen teilnahm, identifizierte namentlich Matthew Pottinger, einen stellvertretenden nationalen Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, als denjenigen, der seine britischen Amtskollegen angeschrien und die britische Analyse über die Sicherheit von Huawei-Technik zurückgewiesen hatte. Das Hauptargument von Pottinger war angeblich, dass das Vereinigte Königreich keine Ahnung habe, wie schrecklich böse China tatsächlich sei. Die britischen Beamten versicherten der US-amerikanischen Gegenseite, dass sie die von China ausgehenden Bedrohungen verstehen, aber mit Huawei lediglich im Bereich von 5G zusammenarbeiten wollen – und nicht mehr. Das war anscheinend zu viel für die Herren aus Washington, wenn auch aus Gründen, die man in London nicht verstehen konnte.