Altkanzler Gerhard Schröder hat in einem Interview mit der spanischen Zeitung ABC zum Ausdruck gebracht, dass die Idee des ukrainischen Staatschefs Wladimir Selenskij, die Krim militärisch zurückzuerobern, keinen Sinn ergebe. Schröder sagte:
“Dies ist eine Frage, die im Laufe der Zeit gelöst werden kann, vielleicht nicht in 99 Jahren wie im Fall von Hongkong, aber sie kann in der nächsten Generation gelöst werden.”
Schröder erinnerte daran, dass die Halbinsel von Nikita Chruschtschow an die Ukraine übergeben wurde, als sie noch Teil der UdSSR war. Chruschtschow sei in dem Glauben gewesen, dass die UdSSR “so lange bestehen wird wie die katholische Kirche”, so der Ex-Kanzler. Bereits zuvor hatte sich Gerhard Schröder zur Krim-Frage geäußert. Damals sagte er:
“Wer glaubt denn ernsthaft, dass ein russischer Präsident die Krim je wieder aufgeben könnte?”
Am 23. August erklärte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij auf einem Online-Gipfel der sogenannten Krim-Plattform, die Ukraine werde die Krim “mit allen Mitteln zurückbringen, die sie für richtig hält, ohne sich von anderen Ländern beraten zu lassen”. Premierminister Denis Schmygal fügte hinzu, dass die Ukraine bereit sei, die Krim zu entmilitarisieren. Ferner behauptete der Politiker, dass ukrainische Gebiete von der Krim aus beschossen würden. Dies mache die Halbinsel zu einem legitimen Ziel für militärische Angriffe.