Der medizinische Laie wundert sich seit Monaten quasi ununterbrochen. Er fragt sich, was mit der Politik los ist, warum sie Schritt für Schritt den wirtschaftlichen Untergang des Landes vorantreibt, ohne auch nur den Hauch von Einsicht zu zeigen. Die Erklärungsansätze sind zahlreich, sie reichen bis zur naheliegenden Ansicht, dass die USA alles tun, um Missgunst zwischen Russland und Deutschland zu schüren. Das ist nicht neu, die Idee wurde schon 1997 von Zbigniew Brzeziński, dem ehemaligen Nationalen Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, geäußert:
“Ohne die Ukraine ist Russland keine Großmacht.”
Brzeziński wurde auch deutlich konkreter und erklärte, dass eine Art “Zerstückelung” Russlands der beste Weg sei, das Land zu schwächen:
“Es (Russland) würde dann aus einer losen Konföderation des europäischen Russlands, der Sibirischen Republik und der Fernöstlichen Republik bestehen, die es einzeln viel leichter finden würden, enge Wirtschaftsbeziehungen mit Europa, den neuen zentralasiatischen Staaten und dem Osten aufzubauen. Eine Integration Russlands in die erweiterte Weltordnung des Westens ist jedoch unmöglich.”
Schon viel früher, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, hatte sich Allen Dulles, der damalige Direktor der CIA, weniger subtil geäußert:
“Der Krieg wird enden, alles wird sich beruhigen und vergehen, und wir werden alles, was wir haben, all das Gold, all die materielle Macht darauf werfen, die Menschen zu täuschen und zu betrügen. Wir werden unsere Gleichgesinnten, unsere Verbündeten in Russland selbst finden. Episode für Episode wird sich die grandiose Tragödie des Todes des widerspenstigsten Volkes der Erde abspielen, die endgültige und unvermeidliche Auslöschung seines Selbstbewusstseins.”
Was hat all das aber mit Anton Hofreiter zu tun? Nun, Hofreiter sieht das ähnlich, aber die Gründe für seine Haltung sind besonders gefährlich.
Narzisst schon, aber …
Hofreiter hat narzisstische Züge, das räumte er selbst in einem Gespräch auf einer Veranstaltung des Spiegel 2017 ein. Er vereine aber, das betonte er damals witzelnd, nur die positiven Züge des Narzissten. Alles in Butter also.
Doch so komisch ist das nicht, und wenn wir uns einmal eine Definition des Narzissmus von Wikipedia ansehen, wird der Ernst der Lage klarer:
“Der Ausdruck Narzissmus (zu altgriechisch Νάρκισσος) steht alltagspsychologisch und umgangssprachlich im weitesten Sinne für die Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung eines Menschen, der sich für wichtiger und wertvoller einschätzt, als urteilende Beobachter ihn charakterisieren.”
Setzen wir nun diese Definition ins Verhältnis zur aktuellen Politik, die sich mit der Frage auseinanderzusetzen hat, wie sie am sinnvollsten agiert. Narzissmus ist in einer solch brisanten Situation das Letzte, was man brauchen kann. Vielmehr geht es um Pragmatismus, Lösungsansätze und das Zurücknehmen der eigenen Person. Nichts davon ist bei Hofreiter (von Baerbock und Habeck wollen wir erst gar nicht reden!) zu erkennen. Im Gegenteil, er zeigt sich selbstverliebt, von sich überzeugt und unfähig, die Folgen seiner politischen Position zu sehen. Das ist typisch für einen Narzissten.