Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat am Mittwoch den USA zur Last gelegt, mit ihren wirtschaftlichen Schutzmaßnahmen anderen Ländern der Welt zu schaden. Bei einer öffentlichen Rede in der Ortschaft Urabá in der Provinz Antioquia sagte der linke Politiker, es nähre sich zweifellos eine Wirtschaftskrise.
“Die USA ruinieren praktisch alle Wirtschaften der Welt. Die deutsche Wirtschaft ist zerstört worden.”
Ferner erklärte der seit Anfang August amtierende Staatschef, die Russen, die Ukrainer und die Europäer hätten auf ihrem Kontinent einen Krieg entfesselt, der vor allem ein Krieg um Gas und Energie sei. Als Folge dieses Krieges breche die europäische Wirtschaft zusammen. Petro wies in diesem Zusammenhang auf eine Rezession in Deutschland und eine tiefe politische Krise in Großbritannien hin.
Vor diesem Hintergrund beschuldigte der kolumbianische Präsident Washington, eigenständig Schutzmaßnahmen zu treffen, ohne an deren Folgen für andere Länder zu denken.
“Ihre Maßnahmen höhlen die Wirtschaft der lateinamerikanischen Nationen aus. Lateinamerika wird ausgeplündert. Alle unsere Währungen fallen. Nicht nur der kolumbianische Peso.”
Außerdem kritisierte Petro die Antimigrationspolitik des nordamerikanischen Landes: Wenn die Regierung in Washington den Exodus in die USA stoppen wolle, dann müsse sie vor allem Lateinamerika zum Wohlstand zu verhelfen. Stattdessen habe Washington auf Zäune, Gefängnisse und Maschinengewehre gesetzt, um die Migrantenflut zu stoppen. Der sogenannte amerikanische Traum sei gescheitert. Der wahre Traum, dem auswandernde Lateinamerikaner jetzt folgen sollten, sollte darin bestehen, den Wohlstand in ihren eigenen Ländern aufzubauen.