Twitter-Chef Elon Musk hat ein neues Angriffsziel: Apple. Als Teil einer Reihe von Tweets, die unter anderem an Apple-Chef Tim Cook gerichtet waren, kündigte der Milliardär am Montag offen an, gegen Apple in den “Krieg ziehen zu wollen”. Auslöser für seine Kriegserklärung sei demnach ein Disput über die Zukunft der Twitter-App gewesen. So soll der Konzern unter anderem seine Werbung bei Twitter weitgehend gestoppt und zudem damit gedroht haben, “Twitter aus dem App Store zu verbannen, will uns aber nicht sagen, warum”. In diesem Zusammenhang veröffentlichte der Twitter-CEO ein Bild, das ein Auto mit der Aufschrift “Elon” zeigt und auf einer Autobahn die Ausfahrt in Richtung “den Krieg erklären” nimmt.
In einem anderen Tweet stellte Musk die Frage in den Raum, ob Apple die Redefreiheit in Amerika hasse – da das Unternehmen mit seiner Forderung nach Einhaltung bestimmter Inhaltsstandards seiner Ansicht nach versuche, die freie Meinungsäußerung zu unterdrücken. Auf Nachfrage eines Twitter-Nutzers, ob Apple tatsächlich Forderungen zur Moderation von Inhalten stelle, antwortete Musk mit “Ja”.
Apple has mostly stopped advertising on Twitter. Do they hate free speech in America?
— Elon Musk (@elonmusk) November 28, 2022
Der neue Twitter-Eigentümer selbst hatte sich zuletzt vermehrt für mehr Meinungsfreiheit auf der Social-Media-Plattform eingesetzt. Musk, der sich selbst als “Absolutist der freien Meinungsäußerung” bezeichnet, bestimmte in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen, weil er diverse Accounts freischalten ließ, die vor dessen Twitter-Übernahme wegen vermeintlicher Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen des Konzerns gesperrt worden waren, darunter auch das Konto des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Musk zufolge sollte der Onlinedienst alle gesetzlich erlaubten Beiträge zulassen. Sein Vorgehen markiere demnach den Beginn einer “Revolution gegen die Online-Zensur in Amerika”.
Völlig überraschend kommt Musks Shitstorm gegen Apple jedoch nicht daher. Der Konflikt zwischen den beiden Tech-Konzernen lodert bereits seit einiger Zeit. Ein Streitpunkt ist die von Apple erhobene Gebühr von 15 bis 30 Prozent, die für innerhalb der App erwirtschaftete Aboerlöse fällig wird. Musk kündigte an, Twitter stärker auf Einnahmen aus Abonnements statt auf Werbung ausrichten zu wollen. Von Apple selbst gab es zunächst keine Reaktion auf die Tweets von Musk. Ob der Tech-Konzern tatsächlich keine Werbung mehr bei Twitter schaltet, bleibt somit unklar.
Did you know Apple puts a secret 30% tax on everything you buy through their App Store? https://t.co/LGkPZ4EYcz
— Elon Musk (@elonmusk) November 28, 2022
Apple war bislang einer der wichtigsten Werbekunden des sozialen Netzwerks. Im ersten Quartal gab er rund 48 Millionen Dollar für Promotion bei Twitter aus. In den vergangenen Jahren sollen sich die Werbeausgaben Berichten zufolge auf weit über 100 Millionen Dollar summiert haben.