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26.12.2022 14:00 Uhr
14:00 Uhr
Mehrheit der Deutschen rechnet mit Gasknappheit
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09:00 Uhr
EU-Asylbehörde erwartet weiter steigende Zahl an Asylbewerbern
Die Chefin der EU-Asylbehörde (EUAA), Nina Gregori, geht von einer weiteren Zunahme von Asylbewerbern in der Europäischen Union aus. “Es ist ziemlich klar, dass die steigenden Antragszahlen in absehbarer Zeit anhalten werden”, sagte Gregori den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Instabilität und Bedrohungen der menschlichen Sicherheit seien Merkmale der heutigen Welt. “Leider sind sie nicht vorübergehend.”
Die geopolitischen Entwicklungen in den Jahren 2021 und 2022 hätten direkte Auswirkungen auf den Bedarf an internationalem Schutz und führten zu einer zunehmenden Vertreibung in EU-Länder, sagte Gregori. Zwischen Januar und Oktober dieses Jahres seien in der EU fast 790.000 Asylanträge gestellt worden. Das sei ein Anstieg von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Zahl bleibe aber unter den aus den Jahren 2015 und 2016, fügte Gregori hinzu. Nach Angaben der EU-Asylbehörde stammen die meisten Asyl-Antragsteller aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Auch in Deutschland stieg zuletzt die Zahl der Asylbewerber.
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine müssen in der EU kein langwieriges Asylverfahren durchlaufen. Sie erhalten seit kurz nach Beginn der russischen Invasion der Ukraine vorübergehenden Schutz. Gregori zufolge sind dafür 4,7 Millionen Menschen registriert worden. Die Aktivierung der Richtlinie über vorübergehenden Schutz habe den Zusammenbruch der nationalen europäischen Asylsysteme verhindert, sagte Gregori. Die Millionen Registrierungen hätten die europäischen Aufnahmesysteme aber “unter erheblichen Druck” gesetzt.
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08:00 Uhr
Umfrage: Mehrheit der Deutschen erwartet 2023 steigende Inflation
Die Mehrheit in Deutschland glaubt einer Umfrage zufolge nicht an Entspannung bei den Verbraucherpreisen im neuen Jahr. Im Gegenteil: Die Hälfte (50 Prozent) der 2.057 vom Meinungsforschungsinstitut Yougov befragten Erwachsenen hält es für wahrscheinlich, dass die Inflation 2023 weiter steigen wird. Knapp ein Drittel (28 Prozent) rechnet mit Teuerungsraten auf dem hohen Niveau der vergangenen Monate. Im November lagen die Verbraucherpreise in Deutschland nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 10 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Aus Sicht von Jürgen Wache, Vorstandssprecher der Hannoverschen Volksbank, zeigen die Umfrageergebnisse, “dass sich die Teuerungsrate bereits jetzt in den Köpfen der Menschen zu verfestigen droht – mit entsprechenden Auswirkungen auf ihr Verhalten”.
Auch mit Blick auf die nächsten drei Jahre erwartet die Mehrheit der Befragten eine weiter steigende (35 Prozent) oder gleichbleibend hohe (24 Prozent) Inflation. 28 Prozent gehen in diesem Mittelfristszenario davon aus, dass die Teuerungsraten sinken werden, 12 Prozent machten keine Angaben.
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25.12.2022 20:50 Uhr
20:50 Uhr
Streiks und Rekordschuldenaufnahme in Großbritannien
Im November 2022 musste die britische Regierung 22 Milliarden Pfund an neuen Schulden aufnehmen; das entspricht knapp 25 Milliarden Euro. Das ist die höchste monatliche Neuverschuldung seit Beginn der Aufzeichnungen durch das nationale Büro für Statistik im Jahr 1993.
Schon davor lag die gesamte Neuverschuldung 2022 an vierter Stelle, sofern man die Bankenrettungen während der Finanzkrise unberücksichtigt lässt. Die Versteigerungen des Monats November erfolgten zwar wieder zu einer etwas niedrigeren Verzinsung als im Oktober, aber die Nachfrage lag insgesamt unter dem langjährigen Schnitt.
Mit verantwortlich für die steigende Schuldenaufnahme dürften die explodierenden Energiekosten sein, die die britische Regierung durch Subventionen abzusenken versucht. Eben diese steigenden Schulden führen dazu, dass Finanzminister Jeremy Hunt bereits erklärt hat, keine weiteren Ausgabenerhöhungen hinnehmen zu wollen.
Augenblicklich stehen in Großbritannien alle Zugverbindungen wegen eines Streiks der Eisenbahnarbeiter, und auch die Krankenschwestern des nationalen Gesundheitsdienstes streiken. In beiden Fällen lautet die Forderung schlicht, die durch die Inflation von immer noch 10,7 Prozent ausgelösten Reallohnverluste auszugleichen.
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07:00 Uhr
Chefin der Wirtschaftsweisen sagt zwei Jahre Inflation voraus und fordert Rente ab 69
Monika Schnitzler, die Vorsitzende der sogenannten “Wirtschaftsweisen” (einer Gruppe aus fünf Wirtschaftswissenschaftlern, die Prognosen der Entwicklung der Volkswirtschaft aufstellen und der Politik Ratschläge geben), hat in einem am Samstag veröffentlichten Interview der Rheinischen Post gesagt, dass die Inflation in Deutschland noch zwei Jahre hoch bleiben werde. Im kommenden Jahr und auch 2024 werde es insoweit keine Entspannung geben, “erst danach könnten wir allmählich zu Raten von zwei Prozent zurückkehren”.
Im selben Interview forderte die Volkswirtin von der Politik, die Frührente ab 63 abzuschaffen und die Heraufsetzung des allgemeinen Renteneintrittsalters auf 69 Jahre zu beschließen. Für Atomkraftwerke wünscht sie sich eine Laufzeitverlängerung um zwei Jahre und empfiehlt die Einführung eines “Energie-Soli”, eines Zuschlags auf die Einkommensteuer, mit dem die Energiepreisbremse finanziert werden kann.
Die 61-jährige Schnitzler ist Inhaberin des Lehrstuhls für Komparative Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München.