Die britische Zeitung Financial Times hat einen ungenannten chinesischen Beamten mit der Aussage zitiert, der russische Präsident Wladimir Putin habe 20 Tage vor der Militäroperation in der Ukraine, mit dem chinesischen Staatsoberhaupt Xi Jinping die Möglichkeit erörtert, im Falle eines Angriffs auf russisches Hoheitsgebiet oder von Aktionen, die zu einer humanitären Krise führen könnten, “alle möglichen Maßnahmen” zu ergreifen. Die Zeitung zitierte den Beamten mit den Worten:
“Dies wurde von der chinesischen Seite als ein Signal für die Möglichkeit einer begrenzten militärischen Intervention verstanden.”
Fünf hochrangige chinesische Beamte erklärten der Financial Times in den vergangenen neun Monaten, Moskau habe Peking nicht über seine Absicht informiert, eine umfassende Militäroperation in der Ukraine zu starten, bevor Wladimir Putin den Befehl dazu gegeben hatte.
Financial Times behauptete, dass ein solches Gespräch bei einem Treffen der beiden Staatsoberhäupter in Peking am 4. Februar 2022, also 20 Tage vor Beginn der Sonderoperation, stattgefunden haben könnte. In der offiziellen Erklärung der beiden Länder nach den Gesprächen heißt es jedoch nur, dass es “keine Grenzen” oder “No-Go-Zonen” für die chinesisch-russische Zusammenarbeit gebe. Die Niederschrift dieser Sitzung wurde ebenfalls nicht veröffentlicht.