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Weiche Landung für Lothar Wieler: RKI-Chef wird ab April Sprecher am Hasso-Plattner-Institut

Weiche Landung für Lothar Wieler: RKI-Chef wird ab April Sprecher am Hasso-Plattner-Institut

Quelle: www.globallookpress.com © www.imago-images.deTagtraum: Lothar Wieler freut sich auf Herausforderungen in seinem ruhigeren Job ab April 2023.

Am 11. Januar verkündete das in Berlin ansässige Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Website in einer Pressemitteilung den Rückzug eines der prominentesten Gesichter während der Corona-Krise in Deutschland. Dort heißt es, dass Lothar Wieler nach sieben Jahren Tätigkeit auf eigenen Wunsch sein Amt als Präsident des RKI zum 1. April 2023 niederlegen werde, “um sich neuen Aufgaben in Forschung und Lehre zu widmen”. 

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) informiert nun gut drei Wochen später, dass diese Ankündigung vermutlich bereits mit dem Wissen der unmittelbar anknüpfenden Folgeanstellung verlautbart wurde. So heißt es in der dpa-Meldung:

“Nach seinem Ausscheiden als Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) wird Lothar Wieler zum 1. April ans Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam wechseln. Er wird dort Sprecher des neuen Clusters Digital Health, in dem es um die Digitalisierung von Medizin und Gesundheitswesen geht, wie das HPI und die Hasso-Plattner-Stiftung am Dienstag mitteilten.”

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Im September 2021 bestätigte das politische Berlin unter großer Anteilnahme entsprechender Protagonisten, weiterhin mehr theoretisch auf rein provisorischen Stützen, die zuvor im Mai angekündigte Eröffnung eines sogenannten WHO-Pandemievorsorgezentrums in der Hauptstadt. Zukünftige Expertisen sollen laut den Plänen parallel begleitend durch das RKI, die Berliner Charité sowie durch den neuen Arbeitgeber von Lothar Wieler, das Hasso-Plattner-Institut erfolgen.

Nach Selbstdarstellung des als Einrichtung der “Hasso-Plattner-Stiftung für Softwaresysteme” 1998 gegründeten “Hasso-Plattner-Instituts” in Potsdam lautet das generelle Anliegen der jüngeren “Hasso Plattner Foundation”, die “Digitalisierung von Wissenschaft und Bildung” voranzutreiben. Initialzündung für die 2015 erfolgte Gründung einer weiteren Stiftung war für Hasso Plattner die Mitunterzeichnung der sogenannten “Giving Pledge”. Giving Pledge wiederum startete als eine Initiative von Multi-Milliardären im Jahre 2009, unter anderem mit der Beteiligung von Bill Gates und Warren Buffett. Hasso Plattner ist ein deutscher Unternehmer und Mitbegründer des weltweit erfolgreichen deutschen IT-Unternehmens SAP. Im Mai 2020 wurde bekannt, dass SAP  zusammen mit der Deutschen Telekom von der Bundesregierung den Auftrag zur Entwicklung einer Corona-Warn-App erhielt.

Das Hasso-Plattner-Institut begründet die Entscheidung ihrer jüngsten Personalie in einer Pressemitteilung mit dem Verweis auf Wielers “wertvolle wissenschaftliche Expertise im Bereich Medizin und Public Health sowie praktische Erfahrung mit digitaler Transformation”. Weiter heißt es in der Bekanntmachung:

“Professor Wieler ist ein weltweit anerkannter Wissenschaftler auf den Gebieten der Mikrobiologie und Infektionsmedizin sowie Experte für Public Health. Als Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) hat er sich konsequent für eine datengestützte Wissenschaft eingesetzt und die digitale Transformation des Instituts beschleunigt umgesetzt.”

Professor Dr. Tobias Friedrich, neben dem Institutsdirektor und CEO Prof. Christoph Meinel einer der drei Geschäftsführer und zugleich Dekan des HPI, wird mit den Worten zitiert:

“Lothar Wieler wird unser vorhandenes Know-how im Bereich der digitalen Technologien durch seine wissenschaftliche Expertise und Erfahrung im Bereich Public Health optimal ergänzen.”

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Laut Darstellung des HPI eint den “Bereich Digital Health Wissenschaftler aus den Bereichen Gesundheits- und Lebenswissenschaften, Datenwissenschaften und Digital Engineering” das gemeinsame Ziel, “die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Gesellschaft zu verbessern”. Im März 2019 wurde das “Hasso Plattner Institute for Digital Health at Mount Sinai” als das Ergebnis einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Mount Sinai Health System in New York City und dem HPI gegründet. Gut ein Jahr zuvor erhielt die zugehörige “Icahn School of Medicine at Mount Sinai” eine Spende der “Bill und Melinda Gates Foundation” in Höhe von 12 Millionen Dollar.

Zur Thematik “Digital Health” heißt es auf einer entsprechenden Website des Clusters “HealthCapital” der Gesundheitswirtschaft in Berlin/Brandenburg, dass die Begrifflichkeiten “eHealth, Digital Health oder Health IT” als Synonyme verwendet werden, um den Prozess “der fortschreitenden Digitalisierung im Gesundheitswesen” zu umschreiben. Lothar Wieler kommentierte persönlich in der HPI-Mitteilung als seine künftige berufliche Herausforderung, dass er sich “freue, seine Erfahrungen aus dem Public Health Sektor und der Bekämpfung von Pandemien nun im HPI, einem der führenden Forschungsinstitute in der digitalen Welt, einzubringen”. Weiter schreibt Wieler:

“Diese Pandemie wird nicht die letzte gewesen sein, aber wir können uns besser auf die nächste vorbereiten, indem wir jetzt die richtigen Schlüsse ziehen und in die Forschung investieren. Ich hoffe, dazu beitragen zu können, die Digitalisierung in Public Health national und international voranbringen zu können. Das HPI bietet diese Chance.”

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