Die Analytiker der Schweizer Bank Credit Suisse haben einen Bericht mit dem Titel “Zukunft des Währungssystems” erstellt, in dem sie darauf hinweisen, dass der US-Dollar rapide an Boden verliere und die Wahrscheinlichkeit, dass er von den Zentralbanken der Welt aufgegeben wird, zunehme.
In dem Bericht weisen die Experten auf einen Vertrauensverlust in die US-Wirtschaft hin. Dies werde durch eine galoppierende Inflation, riesige Haushaltsdefizite und eine unhaltbare Auslandsverschuldung der Vereinigten Staaten angeheizt. Außerdem gefalle es niemandem, wenn man versucht, den US-Dollar als Waffe in wirtschaftlichen Auseinandersetzungen einzusetzen. In dem Dokument heißt es:
“Die makroökonomischen Ungleichgewichte haben sich erheblich vergrößert. Darüber hinaus sind die geopolitischen Spannungen in den letzten Jahren eskaliert. Es wird immer wahrscheinlicher, dass der US-Dollar weitgehend aufgegeben wird.”
Der Prozess der Ablösung des US-Dollars als Weltreservewährung sei jedoch bei den vielen Zentralbanken bereits im Gange, heißt es in dem Bericht. Das zeigen auch die Zahlen: In den 1970er Jahren entfielen 80 Prozent der Weltreserven auf den US-Dollar, während es im Jahr 2022 nur noch 58,8 Prozent waren.
Was kommt in der Zukunft? Laut Credit Suisse ist das wahrscheinlichste Szenario die Entstehung eines multipolaren Finanzsystems. Unterstützt wird dies durch die Ausweitung des Handels in nationalen Währungen, die Entwicklung regionaler Kapitalmärkte sowie Mechanismen zur Absicherung gegen von der US-Geldpolitik verursachte Schocks.