Seit dem Jahr 2003 erinnert der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) jährlich am 6. Februar an die heute noch vor allem in afrikanischen Ländern an Mädchen und jungen Frauen verübten Gräueltaten.
Meist wird die Beschneidung der weiblichen Genitalien schon im Kleinkindalter durchgeführt und erfolgt aus traditionellen Vorstellungen weiblicher Reinheit. Die Verstümmlung der weiblichen Genitalien hat für Betroffene größtenteils lebenslange Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit.
Auch deutsche Organisationen helfen bei der Zurückdrängung der Praxis und ihrer Ächtung mit. Anlässlich des heutigen Tages teilte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze mit:
“Häufig wird FGM trotz bestehender Verbote weiter innerhalb der Familien und Gemeinschaften praktiziert. Einzelne Projekte zur Unterstützung von Mädchen und Frauen reichen daher nicht. Wir müssen diese tief in Gesellschaften verankerten, diskriminierenden Strukturen überwinden, um FGM ein Ende zu setzen.”
Seit Jahrzehnten gilt die weibliche Genitalverstümmelung als besonders geächtet, während die männliche Genitalverstümmelung gemeinhin akzeptiert wird. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden weltweit bis zu 200 Millionen Frauen unter den Folgen. Die Schulschließungen im Zuge der Pandemiepolitik könnten das Problem verschärft haben, da “den Mädchen ein wichtiger Schutzraum genommen” wurde, wie die stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, Angela Bähr, gegenüber der Rheinischen Post sagte.