Bei den Ostseepipelines Nord Stream handle es sich um eine große transnationale Infrastruktur, und deren Sprengung habe erhebliche negative Auswirkungen auf den globalen Energiemarkt sowie die Umwelt, erklärte der chinesische Außenamtssprecher Wang Wenbin bei einem Briefing am Donnerstag. Zudem haben die Explosionen an der Nord Stream 1 und Nord Stream 2 international für Besorgnis bezüglich der Sicherheit bedeutender transnationaler Infrastrukturen gesorgt, hieß es. Deshalb sei es sehr wichtig, eine objektive, unparteiische und professionelle Untersuchung des Anschlags durchzuführen und die entsprechenden Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei warf Wang Wenbin den westlichen Medien vor, nicht auf aufsehenerregende Enthüllungen des renommierten US-amerikanischen Journalisten Seymour Hersh zu der Pipeline-Sabotage zu reagieren:
“Wir haben festgestellt, dass US-amerikanische und weitere westliche Medien einseitig über den mutmaßlichen Täter spekulierten, als sich die Explosionen gerade ereigneten. Aber als der ausführliche Bericht des US-Investigativjournalisten Hersh veröffentlicht wurde, verfielen jene Medien, die sich immer für Freiheit, Professionalität und Fairness eingesetzt haben, in kollektive Aphasie.”
Die Frage sei, ob diese Medien denn wirklich kein Interesse an der Wahrheit über den Bombenanschlag auf die Ostseepipelines haben oder ob es da etwas zu verbergen gebe. Wang Wenbin betonte:
“Ich denke, dass wirklich objektive, faire und professionelle Medien der Wahrheit nachgehen werden.”
Am Mittwoch forderte Russlands Außenminister Sergei Lawrow die ausländischen Medien dazu auf, den Einzelheiten der von Hersh publik gemachten Informationen über Nord-Stream-Explosionen nachzugehen. Hersh selbst hat auf seiner Seite auf der Substack-Plattform den führenden US-Medien vorgeworfen, die Ergebnisse seiner Aktivitäten zu vertuschen. Pulitzer-Preisträger hatte zuvor einen exklusiven Artikel über den Anschlag auf die beiden Nord-Stream-Pipelines vom vergangenen September veröffentlicht.