Bundeswehrgeneral a. D. Erich Vad beim “Aufstand für den Frieden”, Berlin 25.02.2023 Felicitas Rabe
Sahra Wagenknecht beim “Aufstand für den Frieden”, Berlin 25.02.2023 Felicitas Rabe
Schließlich sprach die Initiatorin und wohl bekannteste Abgeordnete der Linkspartei, Sahra Wagenknecht. In ihrer Rede verbat sie sich die “verlogene Debatte über Querfront und Rechtsoffenheit”, mit der versucht würde, die Friedensbewegung “in die Nähe der extremen Rechten zu rücken”. “Die Kriegstrommler sollten sich an die eigene Nase packen”, weil sie in der Ukraine mit echten Nazis kooperierten, konterte Wagenknecht. Schließlich würde der ukrainische Vizeaußenminister, Andrei Melnyk, mit dem die Bundesregierung kooperierte, den ehemaligen Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera offen als Helden verehren. Die Abgeordnete der Linkspartei wurde deutlich:
“Seit wann ist der Ruf nach Frieden, der Ruf nach Diplomatie und Verhandlungen rechts und Kriegsbesoffenheit ist dann wohl links? Einige haben ja offenbar völlig ihren politischen Kompass verloren!”
Und nur um das, was eigentlich völlig selbstverständlich sei, für alle klarzumachen, stelle sie an dieser Stelle noch einmal fest, “dass Neonazis und Reichsbürger auf unserer Friedenskundgebung nichts zu suchen haben”. Dafür sei jeder, “der ehrlichen Herzens mit uns für Frieden und für Verhandlungen demonstriere, hier willkommen.” Das Risiko einer Ausweitung des Krieges auf Europa, womöglich auf die ganze Welt, müsse gebannt werden. Man würde uns erzählen, das sei Putin-Propaganda. Dem widersprach Wagenknecht:
“Auch UN Generalsekretär Guterres hat vor kurzem sehr deutlich davor gewarnt, dass die Welt gerade sehenden Auges dabei ist, in einen großen Krieg hinein zu gehen.”
Tatsächlich hätte die Politik Angst vor einer neuen Friedensbewegung. Und “wenn sie Angst haben, ist das ein Kompliment für uns alle”, stellte die Abgeordnete fest. Ihre Mitstreiterin, die Feministin und Journalistin Alice Schwarzer empörte sich über die Beschimpfung von Friedensaktivisten:
“Pazifist ist zu einem Schimpfwort geworden – und zwar von links – das muss man sich einmal vorstellen!”
Hier würde ein Stellvertreterkrieg der beiden Weltmächte USA und Russland auf dem Rücken der Ukraine ausgetragen und “unsere Kritiker spotten”, dass wir nur Angst hätten, so Schwarzer.
“Aber dem Atomtod waren wir nach Hiroshima noch nie so nah wie heute und wer in dieser Situation keine Angst hat, ist entweder ein Zyniker oder ein Dummkopf.”
Am Ende ihrer Rede bat Alice Schwarzer all diejenigen, die das Manifest noch nicht unterschrieben hätten, dies nachzuholen. Man wolle noch mehr werden. Sie seien überwältigt von der hohen Beteiligung und bedankten sich bei allen Menschen, die sich dem Friedensmanifest angeschlossen und an der Kundgebung beteiligt hätten, erklärten Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht am Ende der Veranstaltung.
“Was wir heute sehen, ist der Beginn einer neuen Friedensbewegung” fügte Wagenknecht noch hinzu.
“Aufstand für Frieden” Berlin, 25.02.2023 Felicitas Rabe
“Aufstand für Frieden” Berlin, 25.02.2023 Felicitas Rabe
Im Anschluss an die Kundgebung schlossen sich noch einige Tausend Demonstranten einer ebenfalls für diesen Tag angemeldeten Friedensdemonstration an, die um 17:00 Uhr vom Potsdamer Platz über die Friedensstraße zum Stern lief.
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