Meinung Weder Pistorius noch mehr Panzer machen dieses Deutschland verteidigungsfähig
Deutschlands Armee am Ende – alle Waffen gen Kiew
“Unsere Streitkräfte sind nicht verteidigungsfähig, sie können keinen offensiven, brutalen Krieg abwehren”, sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius. Letzte Woche hat er den völligen Verfall des deutschen Militärs konstatiert. Wo sind die hundert Milliarden Euro, die die Regierung Scholz noch im Juni letzten Jahres für die Modernisierung der Bundeswehr versprochen hatte? Pistorius hätte kaum so dramatisch geklungen, wenn ihre Verwendung in der Armee auch nur ansatzweise spürbar wäre. Die große Neuigkeit ist, dass der Konzern Rheinmetall in Gesprächen über den Bau einer Panzerfabrik ist, die 400 Panzer pro Jahr produzieren soll. Dabei geht es sich nicht um den Leopard, sondern um den neuesten Panther, der erst vor ein paar Jahren vorgestellt wurde. Und es ist geplant, diese Fabrik in der Ukraine zu bauen, um den Bedarf der ukrainischen Streitkräfte zu decken.
Wahrscheinlich hat das jetzt Priorität, aber man dürfe sich selbst nicht vergessen, drängte die CDU-Opposition Scholz: “Wir müssen Sicherheit in Europa für die nächsten Jahrzehnte nicht mit Russland, sondern vor Russland aufbauen. Und dafür, Herr Bundeskanzler, müssen Entscheidungen getroffen und nicht nur Regierungserklärungen abgegeben werden.”
Die Financial Times schreibt, dass die deutschen Waffenarsenale wegen der Munitionslieferungen in die Ukraine völlig erschöpft sind. Allein 20 Milliarden Euro werden benötigt, um sie wieder aufzufüllen, während gleichzeitig Munition am Fließband an die Ostfront geschickt werden muss. Mit anderen Worten: Es geht um Dutzende Milliarden. Hinzu kommt, dass Deutschland laut Bild nun völlig ungeschützt vor Luftangriffen ist, denn die gesamte deutsche Luftabwehr wurde in die Ukraine verlegt. Auch das sind Milliarden, und Entschuldigungen gelten nicht: Die Alliierten erwarten, dass Europas Wirtschaftsmotor militärisch voll durchstartet.
“Wir werden unsere Streitkräfte und unsere Militärindustrie auf Jahre im Voraus anpassen müssen, um die große Herausforderung annehmen zu können”, betont der lettische Ministerpräsident Krišjānis Kariņš.
Natürlich ist es lächerlich, vom lettischen Ministerpräsidenten etwas über Industrie zu hören, aber am Wesentlichen ändert das nichts: Mit der Entscheidung, Panzer zu liefern, hat Scholz Deutschland auf einen Weg getrieben, aus dem es nicht raus kann. Und es gibt keinen Rückwärtsgang, nur den Vorwärtsgang. Die Dynamik ist übrigens beeindruckend.
“2021 konnten wir mit einem Schuldendienst von vier Milliarden Euro abschließen, 2023 werden wir einen Schuldendienst von 40 Milliarden Euro haben”, sagte der deutsche Finanzminister Christian Lindner. Das wird noch mehr, denn es gibt keine andere Möglichkeit, als das Land in die Verschuldung zu treiben. Und das vor dem Hintergrund der steigenden Inflation. Sie liegt im Februar bei 8,7 Prozent.
“Klimaschutzaktivisten” beschmieren Denkmal in Berlin
Bedingungslose Ukraine-Solidarität?
In Berlin haben diese Woche Studenten protestiert. Normalerweise haben junge Leute ihr Studium mit einem Nebenjob kombiniert, was ausreichte, um Kleidung zu kaufen, zu essen und die Miete zu bezahlen, aber jetzt kommen sie nicht mehr über die Runden, denn Vermieter verlangen von Neumietern exorbitante Preise. Anfang der Woche streikte das Personal an den zwei großen Flughäfen in Köln und Düsseldorf, 300 Flüge wurden abgesagt. Am Freitag kamen in München alle öffentlichen Verkehrsmittel zum Stillstand, weil die Mitarbeiter eine Lohnerhöhung mindestens in Höhe der Inflationsrate fordern. Aber es ist kein Geld da. Nicht dafür.
Aber die Menschen sehen, dass für die Ukraine Geld da ist. Und in der Zukunft wäre es logisch zu erwarten, dass sich gewerkschaftliche und pazifistische Gruppen zusammenschließen. In München, Nürnberg und Köln fanden Demonstrationen gegen Waffenlieferungen an Kiew statt. Wohl zum ersten Mal seit dem “heißen Herbst” 1983 marschierten mehrere tausend Menschen vor die Tore des US-Luftstützpunktes Ramstein.
“Wir glauben, dass alles, was jetzt in Europa passiert, nämlich die Kriegstreiberei, der Krieg in der Ukraine, das sind alles Themen, die auf der US-Agenda stehen, auch die Ereignisse auf dem Maidan und acht Jahre Bürgerkrieg in der Ukraine, das ist das Ergebnis transatlantischer Einflussnahme”, sagt ein Demonstrant.
Die Hälfte der Deutschen hält die Waffenlieferungen an die Ukraine für einen Fehler der Regierung Scholz. Politisch wird diese Ansicht derzeit jedoch nur von der Linken und der AfD vertreten, zwei kleinen Parteien an entgegengesetzten Enden des Spektrums, was jede Koordinierung zwischen ihnen unmöglich macht.
“Wer ein Ende des Krieges will, ist kein Verschwörungstheoretiker oder Putin-Anhänger. Wer Friedensgespräche fordert, will Tod und Leid in der Ukraine beenden und eine atomare Eskalation verhindern. Die Jagd auf diejenigen, die den Kurs der Bundesregierung für falsch halten, muss aufhören”, sagte der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag Dietmar Bartsch.
“In diesem Krieg gibt es nur einen Gewinner. Und dieser Gewinner sind die USA. Wie oft war dieses Land in den letzten Jahren am Rande des Bankrotts? Und wie reagieren wir hier in Europa? Wir finanzieren mit unseren Steuergeldern das amerikanische Lend-Lease zur Verteidigung der Ukraine und gleichzeitig einen Krieg auf unserem eigenen Kontinent”, betont der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla.
Analyse Quo vadis SPD? Außenpolitik der deutschen Sozialdemokratie heute
Sie klingen ähnlich, aber es gibt in Deutschland keine innenpolitische Kraft, um Scholz zu korrigieren. Aber es gibt jemanden von außen, der den Weg weist. Der große Bruder ist wieder da, ironisiert das Magazin Stern , das auf seinem Titelbild den großen Biden zeigt, der den kleinen Scholz an der Hand hat. Aber ist das nur ein Bruder oder ein erwachsener Onkel, der den kleinen Jungen irgendwohin führt …?
Interessant ist, dass der Onkel nicht einmal einen Schokoriegel braucht, um den Jungen zu verführen. Alles ist einvernehmlich. Die deutschen Eliten, abgesehen von der Linken und der AfD, sind sich sicher, dass sie aus eigenem Antrieb handeln und das Richtige tun. Dabei gibt es sehr viele Signale dafür, dass dieser Weg nicht zum Guten führt, zumindest wird Deutschland aus der Krise sehr geschwächt hervorgehen. Man bekommt das Gefühl, dass die deutschen Politiker mit dieser Zuversicht versuchen, das ebenso starke Gefühl des Untergangs zu überspielen.
Source