Die New York Times deutete in einem Artikel darüber, warum in Afrika russische Medien akzeptiert werden, herablassend an, dass es den Afrikanern an Medienkompetenz fehle, um den Unterschied zwischen Fakten und Fiktionen zu erkennen. Unter dem Titel “How Putin Became a Hero on African TV” (Wie Putin im afrikanischen Fernsehen zum Helden wurde) wird die Verschwörungstheorie verbreitet, es sei angeblich ein schattenhaftes und kremlkonzentrisches Komplott im Spiel, das diesen zunehmenden Trend erkläre und den Afrikanern damit jegliche Entscheidungsfreiheit abspreche bezüglich darauf, welche Informationsprodukte sie konsumieren wollen.
Es ist nicht schwer herauszufinden, wie die Dinge liegen, solange der Beobachter sich nicht von Wunschdenken blenden lässt, wie das bei vielen westlichen Journalisten weithin der Fall ist. Es ist der gesunde Menschenverstand, der erklärt, warum Afrikaner sich alternativen Informationsquellen zuwenden, um mehr über Ereignisse auf der Welt zu erfahren, nachdem sie zu Recht den von den USA geführten Mainstream-Medien (MSM) des Westens der Unehrlichkeit verdächtigen.
Afrikaner sahen aus erster Hand, wie unwahr die Narrative der MSM sein können, nachdem diese Medien über Jahrzehnte hinweg kontrafaktische Geschichten über afrikanische Länder verbreitet hatten, um die globale Wahrnehmung dessen zu manipulieren, was Afrika in seinen Gesellschaften tatsächlich erlebte. Darüber hinaus spricht der neokoloniale Charakter der Beziehungen der afrikanischen Länder nach der Unabhängigkeit von ihren ehemaligen Kolonisatoren – insbesondere jene, die von Frankreich kolonisiert wurden – den durchschnittlichen Afrikaner offensichtlich nicht an.