Die polnische Opposition und halb Europa “warten nur” auf Ende des Ukraine-Konflikts, damit sie wieder Geschäfte mit Russland machen könnten, so der stellvertretende polnische Ministerpräsident Piotr Gliński in einem Interview. Dasselbe gilt laut dem Politiker auch für polnische Opposition:
“Unsere politischen Rivalen haben einfach keine andere Möglichkeit. Sie sind so. Ihre politischen Bündnisse sind so, ihre Wählerschaft ist so.”
Gliński zufolge sind die Rivalen der regierenden Partei Prawo i Sprawiedliwość (PiS, zu Deutsch Recht und Gerechtigkeit) “Geiseln von Interessengruppen, die nur daran denken, den Konflikt in der Ukraine so schnell wie möglich zu beenden” und “weiterhin Kunde Russlands zu sein und mit ihm Geschäfte zu machen”. Zugleich wolle Europa die Beziehungen zu Russland wiederherstellen, so der stellvertretende Ministerpräsident weiter:
“Schließlich warte halb Europa darauf. Warum ist Tusk nach Polen zurückgekommen? Um dieses deutsch-russische Projekt zu retten.”
Im Herbst stehen in Polen Parlamentswahlen an. Das Hauptduell wird zwischen der regierenden konservativen PiS von Jarosław Kaczyński und der Platforma Obywatelska (PO, zu Deutsch Bürgerplattform) von Donald Tusk ausgetragen, der größten liberalkonservativen Oppositionspartei.