Die Rückgabe der sogenannten Benin-Bronzen an die nigerianische Regierung sollte dem Bundesaußenministerium nach ein symbolischer Akt der Wiedergutmachung werden. Doch ob das nigerianische Volk die Bronzen jemals zu Gesicht bekommt, ist äußerst fraglich.
Der Hintergrund: Nach der Plünderung und Verwüstung des Königspalastes von Benin durch britische Truppen im Jahr 1897 wurden mindestens 3.000 Artefakte international verstreut. Den Staat Nigeria gab es damals noch nicht, dafür aber das (heute historische) Königreich Benin.
Dieser Logik folgend übergab der scheidende nigerianische Staatspräsident Mohammedu Buhari die Bronzen an Oba Ewuare II., das derzeitige Oberhaupt der Königsfamilie von Benin. Dies sei bereits am 23. März geschehen, wie zahlreiche afrikanische Medien berichten. In einer damals veröffentlichten offiziellen Bekanntmachung mit dem Titel “Notice of Presidential Declaration” heißt es:
“Nach dem vorgeschlagenen Gesetz müssen alle Artefakte an den Oba von Benin übergeben werden, der die Rechte des ursprünglichen Eigentümers ausübt. Dies gilt sowohl für die bereits zurückgegebenen als auch für die noch nicht zurückgegebenen Gegenstände.”