Russland ist gegen eine endlose Verlängerung des Getreideabkommens, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Werschinin.
Er wies darauf hin, dass Moskau derzeit Vorschläge des UN-Generalsekretärs António Guterres prüfe und dass diese ressortübergreifend bearbeitet werden. Werschinin erläuterte:
“Diese Vorschläge sehen für beide Seiten verbindliche Schritte vor, was die Wiederaufnahme der Ammoniaklieferungen durch die Ammoniakpipeline Toljatti‒Odessa betrifft, sowie möglicherweise einige andere Ideen.”
Gleichzeitig bezeichnete der Diplomat das “Paketprinzip ‒ ‘Tu dies und du bekommst etwas vermeintlich Nützliches für dich'” als falsch. Der stellvertretende Außenminister sagte:
“Deshalb sind wir dafür, den Charakter der Schwarzmeer-Initiative nicht zu verfälschen, und noch mehr gegen das, was einige europäische Hauptstädte befürworten ‒ gegen ihre Ausweitung oder unbestimmte Verlängerung. Wir müssen verstehen, was getan wird, auch von uns und den Teilnehmern der Vereinbarungen.”
Zuvor hatte das russische Außenministerium fünf “systemische Probleme” aufgelistet, ohne deren Lösung eine Verlängerung des Abkommens nicht möglich sein wird, nämlich:
- Wiederanbindung der Rosselchosbank an das SWIFT-System;
- Wiederaufnahme der Lieferungen von Landmaschinen nach Russland;
- Freigabe von Auslandsguthaben russischer produktionsnaher Unternehmen;
- Aufhebung der Beschränkungen für Versicherungen und Rückversicherungen sowie Aufhebung des Verbots des Zugangs zu den Häfen;
- Wiederherstellung der Ammoniak-Pipeline Toljatti‒Odessa.
Am Mittwoch und Donnerstag fand in Istanbul ein hochrangiges Treffen zur Schwarzmeer-Initiative auf Ebene der stellvertretenden Verteidigungs- und Außenminister statt. Die Schwarzmeer-Initiative läuft am 18. Mai aus.