Kanzler Scholz will demnächst mit Präsident Putin telefonieren
In seiner Predigt bediente der junge Schwarze so gut wie alle “woken” Vorstellungen vom “Zeitgeist” und wurde dafür von den etwa 18.000 Besuchern der Veranstaltung auf dem Nürnberger Hauptmarkt zum Teil frenetisch bejubelt.
Der Geistliche griff in seiner Predigt das Motto des Kirchentages “Jetzt ist die Zeit” auf. Seine Ausführungen waren als eine religiös untermauerte Solidaritätserklärung für Aktivisten in Sachen Asyl und “Klima” zu verstehen. Ceasar sagte wörtlich:
“Jetzt ist die Zeit zu sagen, wir sind alle die letzte Generation. Jetzt ist die Zeit zu sagen “Black Lives always Matter”. Jetzt ist die Zeit zu sagen, Gott ist queer! Jetzt ist die Zeit zu sagen, we leave noone to die. Und jetzt ist wieder die Zeit zu sagen, wir schicken ein Schiff und noch viel mehr. Wir empfangen Menschen an griechischen sicheren Häfen. Jesus, selbst Flüchtling, Geflüchteter, Asylsuchender, sagt, öffnet bitte nicht nur eure Herzen, öffnet eure Grenzen!”
Der Geistliche sprach im Weiteren davon, sich an die Liebe Christi zu “kleben” – auch das als eine Anspielung an das Wirken der heutigen Klimaapokalyptiker der “Letzten Generation”. Wörtlich sagte der Pastor:
“Es ist auch Zeit für ein Ende der Geduld. Jetzt ist die Zeit, uns an die befreiende Liebe von Jesus zu kleben. Nicht an Institutionen, nicht an Worte, an Tradition, an Macht, an Herkunft, an Heteronormativität. Klebe dich bitte an die Liebe, die befreit. Klebe dich an die Liebe Gottes, die befreit.”
Die Teilnehmer bejubelten den jungen Pastor mehrheitlich frenetisch. Im Netz allerdings war die Begeisterung weniger eindeutig. Die frühere österreichische Außenministerin Karin Kneissl kommentierte die Aussage Ceasars, dass Gott “queer” sei, auf Twitter mit einem ironischen “Jawohl”.
Jawohl 🙈😇🥲 https://t.co/cNbc1XQKjZ
— Karin Kneissl (@Karin_Kneissl) June 12, 2023
Unter dem auf dem YouTube-Kanal von BR24 abrufbaren Video des Abschlussgottesdienstes, das für Außenstehende mit all den dargebotenen Musik-, Tanz- und sonstigen Einlagen etwas befremdlich wirkt, überwiegen die kritischen Kommentare. Ein YouTube-Nutzer schrieb darunter:
“Der deutsche Protestantismus löst sich in Luft auf – das ist doch eine gute Nachricht!”
Ein anderer kommentierte:
“Traurig, dass jemand ständig wiederholt, er werde nicht lügen, aber dann den Namen Gottes aufs Heftigste missbraucht, um seine eigenen Ideen zu sanktionieren!”
Aber auf YouTube gab es teils ebenfalls begeisterte Zustimmung:
“Jesus lebt! Das gibt Hoffnung. Danke und Gottes reichen Segen!”
Nach Angaben des Veranstalters besuchten von Mittwoch bis Sonntag letzter Woche insgesamt 70.000 Menschen die rund 2.000 Einzelveranstaltungen auf dem diesjährigen Kirchentag. Öffentliche Angebote hätten sogar 130.000 Interessierte angelockt. Die Zahl der Dauerteilnehmer war gegenüber früheren Veranstaltungen deutlich abgesunken.
Neben den Themen Migration und “Klima” spielte auch der Krieg in der Ukraine eine wichtige Rolle bei den Debatten der Veranstaltung. Dabei wurde deutlich, dass die Tage einer starken Präsenz der Friedensbewegung auf Kirchentagen offenbar gezählt sind.
Vielmehr überwog die Unterstützung der Waffenlieferungen an Kiew (“Solidarität mit der Ukraine”) die Stimmen von Skeptikern deutlich. Die frühere EKD-Vorsitzende Margot Käßmann hatte ihre Teilnahme an der Veranstaltung nach einem Streit mit der Kirchentagsleitung des früheren Verteidigungsministers Thomas de Maizière abgesagt. Ihre persönliche klare Haltung gegen derartige Waffenlieferungen, begründete Käßmann ihre Absage, hätte bei diesem Kirchentag “nur eine Feigenblattfunktion gehabt”.
Spitzenpolitiker waren wie üblich zahlreich auf dem Kirchentag vertreten. Unter ihnen waren der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Bundeskanzler Olaf Scholz, die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, die Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt und der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck, die gemeinsam und geschlossen für Waffenlieferungen eintreten. Steinmeier wandelte dabei obendrein auch noch das Kirchentagsmotto ab: Jetzt sei “auch Zeit für Waffen”.