Inland

Nachklang von PEGIDA? Hunderte protestieren gegen Moschee-Bau in Dresden

Nachklang von PEGIDA? Hunderte protestieren gegen Moschee-Bau in Dresden

© Screenhsot Video Freie SachsenProtestzug gegen den Bau einer neuen Moschee in Dresden am Freitag.

Die Bilder erinnern ein wenig an die PEGIDA-Proteste in Dresden vor neun Jahren, als im Herbst 2014 bis zu 14.000 Menschen “gegen Islamisierung” auf die Straße gingen. “Kein Jihad in unserer Stadt” skandiert eine Gruppe der Zugteilnehmer, in den Händen ragen Plakate mit entsprechenden Slogans. Diesmal kommen maximal zweihundert Demonstranten zusammen. Anlass für den Protest sind die Pläne, eine neue Moschee am Marwa Elsherbiny Kultur- und Bildungszentrum an der Marschnerstraße zu bauen. Der bisherige Flachbau stoße an seine Grenzen, teilte Radio Dresden mit ‒ die neuen Räume sollen Platz für rund 300 Muslime geben. 

Dresden: Antifa, CDU und FDP demonstrieren gegen 200. Pegida-Marsch mit Höcke-Besuch

Dresden: Antifa, CDU und FDP demonstrieren gegen 200. Pegida-Marsch mit Höcke-Besuch

Dresden: Antifa, CDU und FDP demonstrieren gegen 200. Pegida-Marsch mit Höcke-Besuch

Die Demo der Moschee-Gegner am Freitag, die mit einer Kundgebung am Neumarkt endete, wurde von der rechtsgerichteten Kleinstpartei “Freie Sachsen” und “Initiative Dresden gegen Moschee – (Neu)Bau” organisiert. Veranstalter teilen Videos des Protestzugs im Internet und rufen die Bürger zur Unterschriftensammlung gegen den Moschee-Bau auf. Sie versichern: “Der Protest steht gerade erst am Anfang, gemeinsam werden wir den Bau verhindern!”

Radio Dresden hält die Befürchtungen dieses Teils der Bürger nicht für unbegründet. Die radikal-islamistische Muslimbruderschaft könnte dort tatsächlich Fuß fassen, schreibt das Portal. Der Imam des Kulturzentrums, auf dessen Grundstück die Moschee gebaut werden soll, wurde vom Verfassungsschutz wegen seiner Nähe zu der Bruderschaft beobachtet. Die Sicherheitsbehörden warnten schon vor Jahren vor dem deutschen Ableger der Muslimbrüder. Von der Islamisten-Bewegung gehe mittelfristig eine Gefahr für die Demokratie aus, so der Verfassungsschutz.

Aber auch die Bewegung gegen Islam-Gegner formiert sich. Organisiert wird sie von der Stiftung Frauenkirche, zu deren Kuratorium Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Michael Kretschmer gehören. Auch sie rief zum Gegenprotest am Freitag auf. Sie wolle ein Zeichen für Glaubensfreiheit setzen. Die Frauenkirche solle außerdem nicht als Anti-Islam-Kulisse missbraucht werden, heißt es in dem Aufruf.  

“Die Stiftung Frauenkirche Dresden möchte die für Freitag geplanten Aufzüge, mit denen Menschen muslimischen Glaubens verunglimpft und der Bau einer Moschee verhindert werden sollen, nicht unwidersprochen lassen”, teilen die Verantwortlichen der Stiftung mit.

Source

Leave a Reply

Back to top button