Ricarda Lang stattete in ihrer Funktion, als federführende Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, den Parteikollegen im Kreis Calw in Altensteig (Baden-Württemberg) einen Besuch ab. Dort kam es laut einer Pressemitteilung der Grünen zu der pauschalisierenden “Nazi”-Betitelung gegenüber der Partei AfD. Als Reaktion erfolgte durch einen regionalen AfD-Stadtrat dann die Anzeige gegen Lang.
Laut Informationen der Regionalzeitung Schwarzwälder Bote (SB)erläuterte Lang den anwesenden Politikern ihrer Partei, was sie in der Umsetzung der laufenden Arbeit mit Arbeitskollegen anderen Fraktionen vor Ort erwartet, so zum Beispiel bei Kooperationen in kommunalen politischen Gremien. Lang soll dabei laut vorliegender Pressemitteilung der Grünen ins grüne Stammbuch diktieren lassen:
“Keinen Anträgen der AfD zustimmen! Auch kleinste Kooperationen schaffen eine Eingewöhnung an die Nazis in den Parlamenten. Besser eigene Anträge stellen und mit den demokratischen Parteien abstimmen. Wo das nicht gelingt, enthalten wir uns bei einer Abstimmung zu AfD-Anträgen.
Kreisrätin Ute Steinheber aus Althengstett (fraktionslos, ehemals CDU) bezeichnete diese Forderung laut dem SB-Artikel als “eindeutig undemokratisch”. Marcus Lotzin, AfD-Stadtrat aus Altensteig, stellte nun aufgrund der Aussage Langs Anzeige gegen die Grünen-Politikerin. Dazu heißt es im Artikel zitierend:
“Ich bin gewählter und demokratischer Kommunalpolitiker im Stadtrat Altensteig und vertrete dementsprechend die AfD. Die Aussage von Ricarda Lang mit dem Wort Nazis hat nichts mehr mit der Meinungsfreiheit zu tun. Das ist schon mit einer Volksverhetzung zu vergleichen. Die AfD wurde demokratisch gewählt und ich, Marcus Lotzin, bin kein Nazi.”