Quelle: www.globallookpress.com © Guido Kirchner/dpa Vier Köpfe und fast nur eine Meinung: Klitschko und Pistorius in der Diskussion am Freitag in Münster
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat bei einer öffentlichen Veranstaltung gereizt auf die zum wiederholten Male vorgetragenen Forderung des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko nach der Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus reagiert. Ausgerechnet bei einer Veranstaltung mit dem Namen “Westfälische Friedenskonferenz” in Münster hatte der frühere Profiboxer am Freitag diese Forderung Kiews wiederholt.
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In der Gesprächsrunde mit Klitschko, Pistorius und den beiden linientreuen Premiumjournalisten Wulf Schmiese und Dunja Hayali betonte Klitschko zunächst die Bedeutung von Marschflugkörpern für das ukrainische Militär. Man könne damit die Kommandopunkte der russischen Armee zerstören, das sei “lebenswichtig für unsere Soldaten”.
Sichtlich gereizt entgegnete Pistorius:
“Ich wundere mich gerade so ein bisschen. Weil, warum betonen Sie diesen kleinen Punkt, in dem es keinen hundertprozentigen Konsens zwischen uns gibt. Warum wird nicht betont, was an Großartigem geleistet wird? Ja, die Bundesrepublik hat gezögert bei den Leopard-Panzern. Ja, das stimmt. Weil man gewartet hat auf die Amerikaner. Inzwischen sind wir diejenigen, die die allermeisten Kampfpanzer und Gepard-Panzer und Schützenpanzer der Ukraine zur Verfügung stellen (…) Warum immer dieses Unterstreichen dieser einen kleinen Frage?”
Erst vor wenigen Tagen hatte der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba seine deutsche Kollegin Annalena Baerbock bei deren Besuch in Kiew mit einer Bemerkung zum selben Thema brüskiert. Auf die Frage, ob Baerbock ihm Hoffnung auf die Lieferung der Taurus gemacht habe, sagte Kuleba:
“Nein, ich würde nicht sagen, dass Annalena über die offizielle Position der deutschen Regierung hinausgegangen ist. Aber wissen Sie, Sie werden es sowieso tun. Es ist nur eine Frage der Zeit, und ich verstehe nicht, warum wir Zeit verschwenden.”
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