Ausland

Bergkarabach: Tausende Armenier suchen Schutz bei russischen Friedenstruppen

RT

Die Armenische Kirche nannte das Vorgehen Aserbaidschans “einen Genozid”. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew dementierte gewalttätige Pläne gegenüber den ethnischen Armeniern in Bergkarabach und bot ihnen die “Integration in die aserbaidschanische Gesellschaft” an. 

Beobachter des Konflikts befürchten jedoch einen Massenexodus der verbliebenen armenischen Bevölkerung. Bilder aus dem Flughafen von Stepanakert zeigen Tausende Menschen, die auf eine Evakuierungsmöglichkeit warten. 

Trotz aller Dramatik, der Angriff der Aserbaidschaner kommt nicht überraschend. Offenbar will der aserbaidschanische Präsident die Karabach-Frage endgültig lösen – die letzten verbliebenen bewaffneten Truppen der Karabacher entwaffnen und die Restgebiete Karabachs an Aserbaidschan angliedern.

"Explosive Situation" an Russlands Südgrenze: Droht ein neuer Krieg im Kaukasus?

"Explosive Situation" an Russlands Südgrenze: Droht ein neuer Krieg im Kaukasus?

“Explosive Situation” an Russlands Südgrenze: Droht ein neuer Krieg im Kaukasus?

Völkerrechtlich gehört Bergkarabach zu Aserbaidschan. Auch Armenien hat die abtrünnige Region nicht anerkannt, das Land galt allerdings lange als Schutzmacht der Karabach-Armenier. In den Jahren 1990–1992 tobte hier ein blutiger Krieg, in dessen Folge die aserbaidschanische Bevölkerung vertrieben wurde. Im Mai 2023 erklärte der armenische Premier Nikol Paschinjan, dass Jerewan die Souveränität Aserbaidschans zusammen mit dem Gebiet von Karabach auf einer Gesamtfläche von 86.600 Quadratkilometern anerkennt.

Die russischen Friedenstruppen waren Ende 2020 nach einem 40-tägigen Krieg infolge einer trilateralen Vereinbarung zwischen Russland, Aserbaidschan und Armenien in die Region entsandt worden. Aserbaidschan hatte zuvor Stellungen der Karabacher Armee massiv angegriffen und konnte einen Großteil des Gebiets zurückerobern. Das russische Kontingent kontrolliert seitdem Transport- und Versorgungswege im Lachinski-Pass und bietet der Bevölkerung Schutz bei Gefahren für Leib und Leben. Die russischen Soldaten dürfen allerdings an keinen Kampfhandlungen teilnehmen, solange sie nicht selbst angegriffen werden.

Source

Leave a Reply

Back to top button