Am Sonntag hat der Präsident der Türkei, Recep Tayyip Erdoğan, eine Rede bei der Eröffnung der neuen Sitzungsperiode des türkischen Parlaments gehalten. Dabei sprach der Staatschef mehrere Themen an, darunter den EU-Beitritt, den Terroranschlag auf das Innenministerium und eine neue Verfassung. In Bezug auf die Mitgliedschaft in der EU erklärte Erdoğan, Ankara habe keine Erwartungen an Brüssel. Dem Präsidenten zufolge handele die EU ungerecht gegenüber der Türkei, indem sie das Land seit 60 Jahren auf den Beitritt zur Union warten lasse. Besonders verwies Erdoğan auf das Problem der Ausstellung von Visa für die türkischen Bürger. Wenn die EU diese Fehler nicht korrigiere, würde sie das Recht verlieren, irgendetwas von der Türkei zu erwarten. Darüber hinaus könne das Land, falls gefordert, die Kopenhagener Kriterien für den EU-Beitritt in Ankara-Kriterien umwandeln und einen eigenen Weg fortsetzen.