Dem Boulevard-Magazin Stern liegen Informationen vor, laut denen aus dem Hamburger “Tresor” zur Sicherung von wichtigen Beweismitteln im Cum-Ex-Skandal seit vergangener Woche mehr als nur “brisantes” Material abhandengekommen ist. Im Stern-Artikel heißt es zu diesem Vorkommnis:
“Es fehlen zwei Laptops mit mehr als 700.000 E-Mails, unter anderem von Olaf Scholz’ Büroleiterin, von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, von zahlreichen Topbeamten. Eigentlich sollten sie neue Erkenntnisse zu jener Affäre bringen, in der es so viele merkwürdige Gedächtnis- und Aktenlücken gibt. Jetzt sind die E-Mails weg.”
Laut Stern-Magazin dürften dabei nur “ausgewählte, sicherheitsüberprüfte Personen” den “fensterlosen Raum” betreten, in dem sich der erwähnte Tresor befindet. Der Raum liege dabei nur “einige hundert Meter vom Hamburger Rathaus entfernt”. Das brisanteste Detail des Stern-Artikels zu dem skandalösen Ereignis aber lautet.
“Nach Informationen des Stern und der Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) hat ausgerechnet der Chefaufklärer aus den Reihen der SPD die Geräte aus dem Sicherheitsraum des Untersuchungsausschusses entfernt und versteckt.”
Steffen Jänicke, der zuständige Chefaufklärer der Hamburger SPD, erklärte sich demnach zwar gegenüber den Obleuten im Ausschuss zu einer Eigeninitiative, erwähnte dabei jedoch wohl nicht, dass er diese elektronischen Geräte aus dem Sicherheitsraum entwendet hat, sondern verkündete lediglich:
“Er habe ‘verfügt, dass die Akteneinsicht sowie des Arbeitsstabes mit den Asservaten zunächst ausgesetzt wird’.”
Die Redaktion des Stern wie auch die der WAZ hakten zu den diesbezüglichen Irritationen beim CDU-Obmann Richard Seelmaecker nach, um von ihm zu erfahren:
“Wir wissen nicht, wo sich die Geräte befinden und ob sie dort sicher sind. Die Laptops wurden ohne Rücksprache aus dem Tresor entfernt. Wir wissen nicht, ob sie zwischenzeitlich manipuliert oder ausgelesen wurden.”
In einem NDR-Beitrag zu diesem neuesten Kapitel in fortlaufenden Cum-Ex-Skandal lautet nun die Schlagzeile:
“Cum-Ex: Verfassungsschutz hatte Bedenken bei (SPD-)Chefaufklärer”