Das Thema Migrationspolitik beherrschte ähnlich wie in Deutschland seit Monaten das Stimmungsbild und daraus resultierende Diskussionen in der niederländischen Gesellschaft. Die bisherige Regierung (18 Monate Amtszeit) des scheidenden Premierministers Mark Rutte und seiner rechtsliberalen Partei (VVD) ist an einer strategischen Uneinigkeit über die Migrationsproblematik gescheitert, daraus resultierend waren vorgezogene Wahlen vonnöten. Die islamkritische Partei für die Freiheit (PVV) von Geert Wilders hat die Parlamentswahl in den Niederlanden nun deutlich gewonnen und konnte den Sitzanteil in der Abgeordnetenkammer verdoppeln. Zweiter Wahlsieger ist das Linksbündnis von Sozialdemokraten und Grünen. Wahlverlierer ist die Partei von Ministerpräsident Rutte.
Laut der niederländischen Tageszeitung De Telegraaf (DT)fiel die Wahlbeteiligung gegenüber dem Jahr 2021 niedriger aus und spricht dabei von einem “Erdrutschsieg” der PVV. Wahlberechtigt waren 13,3 Millionen Bürger, um deren Stimmen sich 26 Parteien bewarben. Die Wahlbeteiligung lag nach ersten Schätzungen bei etwa 75 Prozent (2021: 79 Prozent). Zu vergeben waren 150 Sitze für das kommende Parlament. So lautet die jüngste Prognose eines vorläufigen Wahlergebnisses, ausgehend von 94 Prozent der landesweit ausgezählten Stimmen:
Partij voor de Vrijheid (PVV): 37 Sitze
GroenLinks-Bündnis (GL/PvdA): 25 Sitze
Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD): 24 Sitze