Die jüngste Entscheidung des Berliner Landgerichts zugunsten der kriminellen Aktivitäten der arabischen Großfamilie Remmo bewirkt teils sowohl große Freude als auch bei vielen Unverständnis und Ärger. Freude auf Seite des Clans, dem in einem seit Jahren laufenden Rechtsstreit um beschlagnahmte Immobilienwerte nun Recht zugesprochen wurde. Das Gericht lehnte laut dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) zu Wochenbeginn “die Einziehung mehrerer Immobilien und weiterer Vermögenswerte” eines beschuldigten 27-jährigen Mannes ab, wie am Mittwoch vom Gericht mitgeteilt wurde. Der Prozess um acht Immobilien in Berlin hatte im Januar begonnen. Der Sender berichtete zuvor über bis jetzt 77 bekannte Immobilien des Remmo-Clans, darunter Häuser, Wohnungen und Grundstücke.
Die Staatsanwaltschaft als Anklagebehörde in dem Fall ging laut rbb davon aus, dass “der junge Mann aus einer polizeibekannten arabischstämmigen Großfamilie” in den Jahren 2015 bis 2019 mit Geld “aus Straftaten die Immobilien kaufte oder Anteile an ihnen erwarb”. Das Berliner Landgericht bewertete diese Einschätzung sowie die daraus resultierenden polizeilichen Maßnahmen jedoch anders. Der Verteidiger von Mohamad R. argumentierte: “Vollkommen zutreffend war (…) der Hinweis des Vorsitzenden, dass sich die Ermittler mit den maßgeblichen Sach- und Rechtsfragen im Libanon überhaupt nicht befasst hatten, bevor das Gerichtsverfahren initiiert worden ist.”