Laut einer neuen Studie des britischen Centre for Economics and Business Research (CEBR) wird sich die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren weiter abschwächen. Deutschland droht somit seine Position als viertgrößte Volkswirtschaft im Jahr 2027 an Indien abzutreten.
Der Studie zufolge wird Deutschland vor allem deswegen auf den fünften Platz abrutschen, weil das verarbeitende Gewerbe auf günstige russische Energie angewiesen ist.
Das CEBR schreibt dazu:
“Durch die Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes war Deutschland in den letzten Jahren stärker dem Gegenwind auf der Angebotsseite ausgesetzt, insbesondere durch den Anstieg der weltweiten Energiepreise im Jahr 2022. Die Abhängigkeit Deutschlands von Russland bei der Energieversorgung hat dieses Problem noch verschärft.”
Die Studienmacher schreiben weiter, dass der Energiepreisschock dazu beigetragen habe, die Inflation in der größten Volkswirtschaft der EU anzuheizen. Die Preise werden 2023 voraussichtlich um 6,3 Prozent steigen, weniger als die 8,7 Prozent, die 2022 verzeichnet wurden, aber immer noch deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre.
Weiter heißt es in der Studie:
“Die hohe Inflation hat zu einer Schwächung der Kaufkraft beigetragen und in der Folge die Konsumtätigkeit gedrosselt. Dies hat die verbrauchernahen Dienstleistungen erheblich beeinträchtigt.”
Das CEBR erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands im Jahr 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen wird. Dazu heißt es im Bericht:
“Mit Ausnahme des pandemiebedingten Rückgangs im Jahr 2020 ist dies das schwächste Wachstum in Deutschland seit 2009.”
Laut dem CEBR tragen sowohl angebotsseitige Probleme als auch eine schwächere Kaufkraft zu diesem Produktionsrückgang bei. Als weiteren Faktor, der zur Schrumpfung beitrug, nennt CEBR das straffere Zinsumfeld.
Die Studie geht jedoch auch davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 mit einer Rate von 0,7 Prozent zum Wachstum zurückkehrt – mit einer weiteren Beschleunigung im Jahr 2025.