Der Präsident der Ukraine hat am Weltwirtschaftsforum in Davos über die unzureichende Militärhilfe und die Ineffektivität der antirussischen Sanktionen geklagt. Hätte der Westen entschlossener gehandelt, gäbe es heute weniger Probleme, behauptete er.
Indessen kam Selenskij nicht nur für lautstarke Ankündigungen in die Schweiz, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg anmerkt. Seine Hauptaufgabe ist vielmehr, so viele Investitionen wie möglich einzuwerben. So werden die Mitglieder seines Teams an mehreren Diskussionsrunden zum Wiederaufbau nach dem Krieg und zur Übergabe eingefrorener russischer Vermögenswerte an Kiew teilnehmen. Doch die Agentur vermutet, dass sich die globalistischen Eliten immer weniger für die Ukraine interessieren. Sie sind über das Scheitern der Gegenoffensive im Sommer sehr enttäuscht. Darüber hinaus ziehen Israels Militäreinsatz in Gaza, die Aktionen der Huthi im Roten Meer und das Risiko einer Wiederwahl von Donald Trump in den USA vermehrt Aufmerksamkeit auf sich.
Mit dem Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg, besprach Selenskij den Verlauf der Kampfhandlungen und Kiews militärische Bedürfnisse, vor allem eine Verstärkung der Luftabwehr. Das Oberhaupt des Kiewer Regimes betonte, dass es vom NATO-Gipfel in Washington neue Entscheidungen zur Integration der Ukraine in die Allianz erwarte.