Israelischer Wirtschaftsminister: Iran ist jetzt “legitimes Ziel” für israelische Raketen
Aber leider sind wir nicht in Hollywood.
Wenn Freiheit und Menschenrechte ein amerikanischer Wert sind, warum fordert Biden dann nicht einen Waffenstillstand in Gaza? Nun, das kann er nicht, weil es ein Wahljahr ist. Die AIPAC – der amerikanisch-israelische Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten – ist die Israel-Lobby, die eine völlige Kontrolle über die US-Regierung und den Kongress ausübt. Jeder Politiker weiß, dass man, sollte man sich in irgendeiner Angelegenheit gegen Israel äußert, unverzüglich ins Visier der AIPAC gerät. Die Lobby wird die Wiederwahl unmöglich machen und deren Angriff kann Karrieren und sogar Familien ruinieren. Wie kürzlich berichtet wurde, riefen anonyme Mitglieder von Bidens Wahlkampfteam in einem öffentlichen Brief dazu auf, dass Biden einen Waffenstillstand forciert, und verwiesen zudem auf Bedenken hinsichtlich des Wahlergebnisses im kommenden November.
Kürzlich nahm die AIPAC die Universitäten Harvard, McGill und jene von Pennsylvania ins Visier und warf deren Präsidenten vor, dass sie den Antisemitismus auf ihrem Campus zulassen würden. Studenten versammelten sich dort und hielten palästinensische Fahnen und Protestschilder hoch, auf denen die Freiheit für Palästina gefordert wurde, was kein Ausdruck von Antisemitismus ist. Die Unterstützung der Freiheit des palästinensischen Volkes und aller anderen unterdrückten Menschen auf der Erde ist ein Beweis für den US-amerikanischen Wertekanon. Zwei der Präsidenten der genannten Universitäten verloren nach dem von der AIPAC lancierten Angriff ihren Job, lediglich diejenige Präsidentin, die sich als Jüdin identifizierte, durfte bleiben.
Eine Umfrage ergab, dass 28 Prozent der Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren mit den Palästinensern sympathisieren, während nur 20 Prozent hinter den Israelis stehen. Als die junge Generation der Wähler erfahren musste, dass Israel Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente für Gaza blockiert und jegliche Ausreise oder Flucht aus Gaza verhindert, löste dies Sympathien für die Palästinenser aus.
William Burns hat viele Jahre im Nahen Osten verbracht und er spricht sogar Arabisch. Wir können Antony Blinken nicht für Bidens Außenpolitik verantwortlich machen, die blind jedem Diktat Israels nachgibt, denn Biden ist sein Oberbefehlshaber. Aber was wäre, wenn Burns an der Spitze der amerikanisch-israelischen Verhandlungen über den Völkermord in Gaza stünde? Wenn Mitarbeiter des Außenministeriums Protestbriefe an Burns schreiben würden? Würde er diese dann einfach mit einer Doppelzüngigkeit ignorieren, so wie Blinken es getan hat? Oder würde er die Angelegenheit an Biden weiterleiten und einen Weg finden, mit Israel umzugehen, bei dem die US-amerikanischen Werte aufrechterhalten werden?
Der ehemalige US-Präsident Richard Nixon beendete den Vietnamkrieg und gab zu, dass er keine andere Wahl hatte, da die US-amerikanische öffentliche Meinung sich gegen den Krieg stellte und die landesweiten Proteste ihn dazu veranlassten, dem Vietnamkrieg ein Ende zu setzen.
Joe Biden hat die Chance, dem US-amerikanischen Gewissen zu folgen und möglicherweise seine Wiederwahl zu sichern – oder er kann sich Netanjahu beugen und diese verlieren. Israelische Politikanalysten glauben, dass für Netanjahu, nach diesem Krieg gegen Gaza, keine politische Zukunft mehr möglich ist. Es scheint, als stünde Biden vor dem gleichen Schicksal.
Ersterscheinung in englischer Sprache bei Strategic Culture
Steven Sahiounie ist ein preisgekrönter syrisch-amerikanischer Journalist mit Lebensmittelpunkt in Syrien. Er hat sich auf den Nahen Osten spezialisiert.
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