Der französische Premierminister Gabriel Attal hat am Mittwoch Spekulationen über Pläne seiner Regierung, offizielles französisches Militär in die Ukraine zu entsenden und sich damit direkt in den russisch-ukrainischen Konflikt einzumischen, neuen Auftrieb gegeben. Das französische Militär könnte für die Sicherheit der ukrainischen Grenzen sorgen, sagte Attal in einer Sitzung des Senats in Paris:
“Wenn wir über das französische Militär sprechen, können wir über Soldaten sprechen, die an der Ausbildung, der Boden-Luft-Verteidigung oder der Verteidigung einer Reihe von Grenzen beteiligt sind.”
Der Politiker wies auch darauf hin, dass EU-Länder angesichts der “russischen Bedrohung” beschlossen hätten, Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte auszuweiten.
Attal fügte hinzu:
“Kann der Präsident verantwortungsbewusst sagen, dass er bestimmte Perspektiven aus Prinzip ausschließt? Ich glaube nicht.”
Damit versuchte er offenbar, Emmanuel Macron zu verteidigen, der aufgrund seiner Äußerungen über die Entsendung französischer Truppen in die Ukraine im Inland stark kritisiert wird.
Am Montag hatte in Paris eine Konferenz zur Unterstützung des Kiewer Regimes stattgefunden, die auf Initiative des französischen Staatschefs einberufen worden war. Dazu waren die Staats- und Regierungschefs von rund einem Dutzend Ländern eingeladen, darunter Deutschland, Großbritannien, Polen, Dänemark und die Niederlande. Nach dem Treffen sagte Macron, die Teilnehmer hätten die Möglichkeit der Entsendung von Soldaten in die Ukraine erörtert, seien aber zu keinem Konsens gelangt. Er fügte hinzu, dass Frankreich alles tun werde, um sicherzustellen, dass Russland “diesen Krieg nicht gewinnt”.